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1. Erzählungen aus der Geschichte der neueren Zeit - S. 17

1887 - Dresden : Höckner
ein musterhaftes Leben. Sein Haus war weder ein Platz für rauschende und lärmende Vergnügungen, noch ein Ort finsteren Ernstes und freudloser Weltflucht. Gastfrei war fein Tisch, an welchem sich eine ganze Anzahl armer Studenten und Magister leiblich und geistig sättigten; aber auch vornehme Personen hat sein Dach genug beherbergt. Alle, die ihm nahten, wurden von der Gewalt seiner Persönlichkeit ergriffen und lauschten den herrlichen Reden, die er zumal bei Tische zu führen pflegte. Am wohlsten aber fühlte sich der große Mann, wenn er nach den Stürmen und Kämpfen des Amtes in Spiel und Scherz mit Frau und Kindern Erholung fand. Immerdar übte er sich und die Seinen, alles Schöne und Edle, was die Welt in sich birgt, als Gottes Gabe anzusehen und dankbar zu genießen. Wenn er im Hausgarten unter dem frnchtbeladenen Birnbaum staut), so lehrte er die Kinder Gottes Walten bewundern, welcher den Baum nach der Dürre des Winters also herrlich ge-schmückt: „Seht, vor einem halben Jahre war die Frucht tiefer unter der Erde, als sie lang und groß ist, und saß rm äußersten Wipfel der Wurzel. Diese allerkleinsten und unachtsamsten Kreaturen sind die größten Wunderwerke Gott ist in der geringsten Kreatur, als in einem Baumblatt oder Gräslein!" - Die schönste Weihe lag über feinem Haushalt, wenn er die Seinen zur Andacht versammelte. Da schlug er wohl selbst die Laute und sang mit ihnen ein Lied, das er selbst ersonnen und selbst in Musik gesetzt. Denn Luther war auch ein gewaltiger Dichter und Musiker und manches kräftige Lied von ihm singt die Gemeinde noch heutigentags." So ward Luthers Hausstand nicht nur für das evangelische Pfarrhaus, «T, 5. r fefte Burg ist unser Gott k.“-, der Nürnberger Meistersinger Hans Sachs nennt Luther „die Wittenberger Nachtigall",
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