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1. Alte Geschichte - S. 43

1874 - Nürnberg : Korn
- 43 — Perikies, Sprössling eines vornehmen Geschlechts (sein Vater Xan-thippus war der Sieger von Mycale, seine Mutter aus dem Geschlechte des Kli6thenes) schloss sich den Demokraten an. Mit hoher Bildung (seine Lehrer Zeno und Anaxagoras), hinreissender Beredsamkeit (weswegen er den Beinamen „der Olympische“ führte), ausdauerndem Fleiss, unerschütterlicher Geistesruhe und Massigkeit verband er grosse Klugheit. Er bestimmte, dass jeder Athener, wenn er für den Staat beschäftigt sei, täglich 3 Obolen (Groschen) erhalte und gewann das Volk durch Theatergelder und Spenden. 456 vollendete er die „langen Mauern“ zwischen Athen und Piräus. Ein Freund der Kunst, übertrug er Pliidias die Leitung seiner grossartigen Bauten. Die wichtigsten Bauten der Griechen waren Tempel, Theater, Odeen, Säulenhallen, Gymnasien. Phidias aus Athen, geb. um 490 v. Chr., war der erste Meister der Plastik. Seine Hauptwerke: Kolossstatue der Pallas Athene aus Gold und Elfenbein im Parthenon zu Athen; in Elis (Olympia) das Götterbild des Zeus1) in Gold und Elfenbein; ferner in Athen die Propyläen, hohes Säulenthor mit 5 Durchgängen und das Odeon zu musischen Wettkämpfen. Ausser Phidias wurden besonders berühmt Polyklet, Myron und Praxiteles. — Auch die Dichtkunst stand zur Zeit der Perikies in hoher Blüthe. — In früherer Zeit waren die poetischen Produkte Lobgesänge (Hymnen) auf die Götter (Musäus, Orpheus); nach dem Trojanerkrieg wurden Helden besungen (Homer, Ilias und Odyssee); Hesiod (850) zog das aufstrebende Bürgerthum in den Bereich der Dichtkunst (seine „Werke und Tage“); die Lyriker gaben dem ganzen innern Leben in seiner Manchfaltigkeit Form und Ausdruck: Tyr-täus, Arion, Alkäus (das Yorbid des Horaz), die Dichterin Sappho, Anakreon, Ibykus, Simonides, Pindar (der hauptsächlich die Sieger bei den Spielen besang). Urheber der Tragödie, (Chor und Dialog) war der Athener Thespis (530), der seine Bühne auf einem Karren führte. Die kunstliebenden Pisistratiden begünstigten die neue Dichtungsarh 500 wurde das erste steinerne Theater zu Athen gebaut und alljährlich am Dionysosfeste wurden die neuen Tragödien aufgeführt. Der Staat setzte Preise für die besten aus. — Die 3 grössten tragischen Dichter waren die Athener Aeschylus, Sophokles und Euripides, Zeitgenossen des Perikies. Aeschylus kämpfte in der Schlacht von Salamis mit, Sophokles eröffnete bei der Siegesfeier den Beigen der Jünglinge und Euripides wurde an diesem Schlachttage geboren. Sophokles, der grösste, war durch die Natur, die Zeitverhältnisse und ein glückliches Lebensloos begünstigt; er erwarb über 20mal den Sieg in den Dichterwettkämpfen, starb 406. — An die Stelle des Heldengedichts, der epischen Dichtung, trat nun die Geschichtschreibung; Yater derselben war Herodot you Halikaruassus (484—408), der in 9, nach den Musen benannten Büchern die Perserkriege erzählt. ]) Auf seinem Angesicht lag ein solcher Ausdruck des Friedens und der Ruhe, dass sein Anblick, wie die Alten sagten, „die Seele ihres Erdenleids vergessen machte.“
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