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1. Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 16

1887 - Hannover : Meyer
16 7. Kambyses. Darius Hystaspes. -• König Tanus. Nachdem mit Kambyscs des Cyrus Geschlecht erloschen war, suchten sieben Perserfürsten auf eine eigentümliche Weise zu erforschen, welchen von ihnen die Götter zum Könige bestimmt hätten. Die Perser verehrten hauptsächlich den Sonnengott, und das Pferd galt demselben geheiligt. Darum ritten die Fürsten der aufgehenden Sonne entgegen; wessen Pferd zuerst wieherte, der sollte König sein. Nun hatte Darius Hystaspes einen klugen Stallmeister; derselbe bewirkte durch eine List, daß seines Herrn Roß zuerst wieherte. Alsbald sprangen die andern Fürsten von den Pferden und huldigten ihm. — Darius that durch gute Einrichtungen viel für das Perserreich; auch erweiterte er dasselbe noch, so daß es unter ihm seine größte Ausdehnung erhielt. 3. Danns und Zvhyrus. Große Verlegenheit bereitete dem Darius eine Empörung der Stadt Babylon. Fast zwei Jahre lag er vor der Stadt, ohne das geringste auszurichten; man spottete seiner hinter den Riesenmauern. Schon wollte der König unmutig abziehen, als eines Tages sein Freund Zopyrus bei ihm eintrat. O weh, wie sah der Manu aus! Nase und Ohren waren ihm abgeschnitten, und das Haupt war ihm ganz kahl geschoren. „Wer hat dich so zugerichtet?" rief Darius aufspringend. „Ich selbst", erwiderte jener; „denn so hoffe ich dir Babylon zu gewinnen." Hierauf teilte er dem Könige mit, welchen Plan er ersonnen, und machte sich dann sogleich an die Ausführung. Er ging als Überläufer in die Stadt und erzählte dort: „So hat mich Darius verstümmelt; mein" Herz dürstet nach Rache, darum komme ich zu euch." Man glaubte ihm und vertraute ihm eine Heeresabteilung an. Mit derselben schlug er nach der vorher mit Darius getroffenen Verabredung wiederholt schlechte persische Truppen in die Flucht, und nun machten ihn die erfreuten Babylonier zu ihrem Oberbefehlshaber. Das eben hatte der Listige gewollt; jetzt öffnete er den stürmenden Persern die Thore und lieferte die betrogene Stadt in ihre Hände. Darius hielt ein strenges Gericht über die Abtrünnigen; 3000 der Vornehmsten ließ er kreuzigen, die Mauern schleifen. Zopyrus aber setzte er zum Statthalter ein. Doch pflegte er manchmal zu sagen: „Ich wollte lieber Babylon verloren haben, als den treuen Zopyrus so verstümmelt sehen." 4. Danus Itltb die Sehlhen. Hierauf unternahm Darius mit gewaltiger Heeresmacht einen Zug gegen das wilde Volk der Scythen, welches im heutigen Südrußland wohnte. Um das Landheer dahin zu führen, schlug er zuerst eine Brücke über den Bosporus, dann eine zweite über die Donau. An der Donaubrücke ließ er die kleinasiatischen Ionier als Wächter zurück. Dem Befehlshaber (Histiäus) gab er einen Riemen mit 60 Knoten und sprach zu ihm: „Löse täglich einen Knoten bis auf den letzten; sollte ich dann noch nicht wieder zurück sein, so segelt heim nach eurem Vaterlande." Nun rückte er in das unwirtbare Scythenland. Die Feinde aber zogen sich klüglich immer vor ihm zurück, was ihnen mit Hülfe ihrer schnellen Pferde ein Leichtes war. Nirgends konnte Darius sie fassen. Unmutig forderte er sie auf, zu kämpfen, oder sich zu unterwerfen. Als Antwort übersandten sie einen Vogel, eine Maus, einen Frosch und fünf Pfeile; das sollte heißen: „Wenn ihr Perser euch nicht wie Vögel in die Lust schwingt, oder wie Mäuse in die Erde kriecht, oder wie Frösche in den Sumpf hüpft, so werdet ihr unsern Pfeilen nicht entgehen." Gleich darauf sah Darius ein furchtbares Scythenheer sich gegenüber, und er wäre gewiß vernichtet worden, wenn er nicht in der Nacht einen schleunigen Rückzug eingetreten hätte. Zum Glück
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