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1. Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 58

1887 - Hannover : Meyer
58 27. Alexander der Große. 27. Älerander der Große (336—323 v. Chr.). 1. §(fct‘ßt!bct‘@ Jugend. Alexander, der Sohn des Königs Philipp von Macedonien, zeigte früh die herrlichsten Anlagen. Sein Vater berief den ausgezeichnetsten Weifen seiner Zeit, den Aristoteles, zu seinem Erzieher. Alexanders Lieblingslektüre war der griechische Dichter Homer; des Nachts lag das Buch unter seinem Kopskissen, und sein heißester Wunsch war, einst als ein Held wie Achilles zu glänzen, aber auch von Dichtern so schön besungen zu werden. Wenn die Nachricht von einem neuen Siege seines Vaters einlies, rief er wohl aus: „Ach, mein Vater wird noch die ganze Welt erobern und mir nichts zu thun übrig lassen!" I Einst wurde seinem Vater ein prächtiges, aber sehr wildes, kohlschwarzes Roß, namens Bncephalns, für den ungeheuren Preis von 13 Talenten (1 Talent = 4 500 Mark) angeboten. Die besten Reiter versuchten ihre Kunst an demselben; aber keinen ließ es aufsitzen. Schon befahl der König, das Tier, das ja unbrauchbar sei, fortzuführen, da rief Alexander: „Wie schade! laß mich noch einen Versuch machen, Vater!" Als der König es erlaubte, führte er zunächst das Pferd gegen die Sonne; denn er hatte bemerkt, daß es vor seinem eigenen Schatten scheu wurde. Während er das Tier nun streichelte, ließ er leise seinen Mantel fallen; ein Sprung, und er fitzt auf dem Roß, welches wie ein Pfeil mit ihm davon fliegt. Sein Vater und alle Umstehenden zittern für sein Leben; aber mit frohem Erstaunen sehen sie ihn bald umkehren und das gebändigte Tier nach Belieben lenken. Philipp umarmte ihn mit Freudenthränen und sprach: „Mein Sohn, suche dir ein anderes Königreich; Macedonien ist zu klein für dich!" Das Roß Bucephalus schenkte er ihm, und es hat Alexander aus allen seinen Siegeszügen bis nach dem fernen Indien getragen. 2. Anfang seiner Regierung. Mit 20 Jahren wurde Alexander König an seines Vaters Statt. Der Anfang feiner Regierung war schwer. Ringsum standen die unterjochten Völker auf; auch in Griechenland gährte es. Aber Alexander zeigte bald, daß er trotz seiner Jugend sich ebensowohl Gehorsam zu erzwingen wisse, wie sein Vater.' Die Stadt Theben, welche ihm trotzte, erstürmte er und machte sie dem Erdboden gleich. Da beugten sich erschreckt alle Griechen vor dem neuen Herrscher. Alexander versammelte sie zu Korinth und ließ sich hier, wie sein Vater, zu ihrem Oberanführer gegen die Perser ernennen. Nur die Spartaner hielten sich fern. 3. Alexander und Diogenes. In Korinth lebte damals ein wunderlicher Weiser, namens Diogenes. Den Grundsatz des Sokrates, der Mensch müsse so wenig als möglich bedürfen, trieb er ins Lächerliche. Er trug einen struppigen Bart und einen zerrissenen Mantel; eine Tonne diente ihm als Wohnung, und ein alter Ranzen enthielt alle feine Habseligkeiten. Seinen hölzernen Becher hatte er weggeworfen, als er einen Knaben ans der hohlen Hand trinken sah. Alexander hatte Lust, den Sonderling zu sehen, und begab sich, von einem glänzenden Gefolge be-
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