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1. Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 68

1887 - Hannover : Meyer
68 31. Die übrigen Könige Roms (Sage). für die Festspiele den gewaltigen Circus maximus. Ein rechter Wohlthäter aber wurde er für Rom durch Anlage von Wasserleitungen sowie von Kloaken. Letztere sind breite und tiefe unterirdische Kanäle, durch welche aller Schmutz und Unrat der Stadt in den Tiber geleitet wurde. Sie sind so stark gemauert, daß sie noch heute die schwersten Kirchen und Paläste tragen. 5. Servius Tuüius, des vorigen Schwiegersohn. Unter ihm dehnte sich die Stadt wieder bedeutend aus, so daß sie sich Nun Über sieben Hügel erstreckte, weshalb sie wohl die Sieben Hügelstadt genannt wurde. Durch viele gute Einrichtungen machte sich Servius um den Staat verdient. Sein Ende aber war der Sage zufolge schrecklich. Seine Tochter Tnllia war mit Tarqninins, einem Enkel des vorigen Königs vermählt. Dieser Schwiegersohn war sehr wild; aber die Tnllia selbst war noch schlimmer. Das böse Paar trachtete dem alten Servius nach Krone und Leben. Eines Tages erschien Tarquinius mit seinem Anhange im Senat und setzte sich, im Königsornate, frech auf den Thron. Als Servius herbeieilte und ihn wegziehen wollte, ergriff ihn Tarquinius, trug ihn zum Saal hinaus und warf ihn die Treppe des Rathauses hinab. Der Greis wollte sich nun nach Hause schleppen; aber Tarquinius ließ ihn durch nachgesandte Mörder töte«. Kaum vernahm die Tochter des Ermordeten, die entartete Tullia, das Geschehene, so fuhr sie triumphierend nach dem Rathause, um ihren Gemahl als König zu begrüßen. Auf der Rückfahrt traf sie in einer engen Gasse auf ihres Vaters Leiche; aber die entmenschte Tochter jagte darüber hinweg, so daß das Blnt den Wageu bespritzte. Seitdem hieß diese Gasse die Greuelstraße. 6. Tarquinius Superbus. Tarquinius war Roms letzter König. Er erwarb sich bald den Beinamen „Superbus", d. i. der Übermütige. Durch die Ermordung seines Schwiegervaters war er auf den Thron gelangt; diesem Anfang entsprach der Fortgang. Wer ihm verdächtig erschien, den ließ er umbringen, so auch seine nächsten Verwandten. Nur einer derselben, Lucius Jumns, rettete sich dadurch, daß er sich blödsinnig stellte. Tarquinius gab ihm den Spottnamen Brutus, d. h. Blödsinniger. Aus Prachtliebe führte der König große Bauten auf; einer derselben war das Kapitol auf dem kapitolinischen Hügel, ein dreifacher Tempel für die Gottheiten Jupiter, Juno und Minerva. In diesem Tempel bewahrte man auch die berühmten sibyllinischen Bücher auf, über deren Ursprung folgendes erzählt wird. Einst bot ein altes Weib dem Tarquinius neun Bücherrollen zum Verkaufe an. Sie behauptete, dieselben enthielten göttliche Weissagungen, und forderte einen sehr hohen Preis. Tarquinius wies sie ab. Da warf die Alte vor seinen Augen drei Rollen ins Feuer und forderte nun für die übrigen sechs denselben Preis. „Du bist von Sinnen!" sagte der König. Sofort verbrannte sie noch drei Rollen und fragte: „Willst du nun für die letzten drei dasselbe zahlen, was ich für die neun gefordert habe?" Da stutzte der König, und auf den Rat der Angurn kaufte er die Bücher. Sie wurden sibyllinische genannt, weil sie Aussprüche berühmter Sibyllen oder Seherinnen enthielten. In allen schwierigen Fällen zog man sie zu Rate; da ihre Sprache indes dunkel war, so hatten die Priester es in der Hand, sie nach Gefallen zu deuten. 7. Rom wird Republik (509 v. Chr.). Nachdem Tarquinius das Königtum sehr verhaßt gemacht hatte, führte eine fluchwürdige That seines
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