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1. Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 101

1887 - Hannover : Meyer
46. Roms äußere Größe und innerer Verfall zur Zeit des Augustus. 101 Palästina, Ägypten, Libyen, das Gebiet von Karthago, Numidien und die Inseln des Mittelmeers. Hinzu kamen nach Augustus noch Britannien und Mauretanien, sowie aus kürzere Zeit Dacieu (zwischen Theiß und Pruth), Armenien, Mesopotamien und Assyrien. Die wichtigsten Städte waren Rom, Alexandria und Antiochia. 2. .Die Hauptstadt Rom. Die Stadt Rom hatte l1/* Millionen Einwohner, fünfmal so viel als jetzt. Sie hatte sich weit über ihre sieben Hügel hinaus erweitert. Die größten freien Plätze waren das Forum und das Mars-feld; letzteres konnte die gesamte Bevölkerung fassen. 400 Tempel schmückten die Stadt, unter denen der Jupitertempel auf dem Kapitol und das noch vorhandene Pantheon sich ant meisten auszeichneten. Dazu kanten die prachtvollen Marmorpaläste und Säulenhallen, die Triumphbogen, Denkmäler und Bildsäulen. Rom prangte in einem Schmucke, welcher der Königin der Welt würdig war. 3. Verkehr. Auf dem Forum in Rom errichtete Augustus einen goldenen Meilenstein zum Zeichen, daß hier der Mittelpunkt der Erde sei. Ein Netz wohlerhaltener Straßen verzweigte sich von da nach allen Teilen des Reichs. Auf diesen Straßen zogen die Legionen, zogen die Kausleute hinaus bis an die fernsten Grenzen; auf denselben Straßen wurden die Reichtümer und Kunstschätze, die Produkte und Waren der entlegensten Provinzen der stolzen Roma zugeführt. Der Handelsverkehr blühte unter Augustus um so mehr, da tiefer Friede im Reiche herrschte. 4. Bildung. Der Friede begünstigte auch den Aufschwung, den die Bildung fchon seit geraumer Zeit genommen hatte. Während früher die Römer nur Sinn für Krieg und Staatsangelegenheiten gehabt hatten, fanden sie seit den Bürgerkriegen immer mehr Geschmack an Kunst und Wissenschaft. Sie nahmen sich die Griechen zu Lehrern und ihre Werke zu Mustern. Die vornehmen jungen Leute lernten griechisch reden und studierten, wie z. B. Cäsar und Octavian, <ms griechischen Schulen. Nie haben die Römer selber größere Redner (Cicero), Geschichtschreiber (Cäsar, Sallnst, Nepos, Livins) und Dichter (Virgil, Horaz, Ovid) hervorgebracht, und mau nennt die Zeit von Sullas bis Augustus' Tode die goldene Zeit der römischen Litteratur. 5. Verfall der Religion. Hiernach könnte es scheinen, als seien die Römer ein beneidenswert glückliches Volk gewesen. Ach nein, sie waren unglücklich, weil sie von Jahr zu Jahr tiefer in Gottlosigkeit und Sittenlosigkeit versanken. Die alten Römer hatten zwar den wahren Gott ebensowenig gekannt; aber sie hatten ihren eingebildeten Göttern in Einfalt gedient; die späteren Römer fürchteten die Götter nicht mehr. Äußerlich freilich fuhren sie fort, sie zu verehren; aber es totti- den meisten nur ein Gaukelspiel, und selbst die Priester lachten sich wohl einander an, wenn sie sich aus ihren Amtswegen begegneten. 6. Römische Habsucht. Wo die Religion verfällt, kann die Sittlichkeit nicht bestehen. Ein hervorstechendes Laster der Römer war die Habsucht. Nach dem Gelde jagte alles; Wucher, Erpressung, Bestechung, Käuflichkeit galten fast nicht mehr für schändlich. Die ärmeren Bürger ließen sich für Geld zu allem Schlechten erkaufen. Die Vornehmen trachteten besonders nach hohen Ämtern in den Provinzen, um letztere auss schamloseste auszusaugen. Bor ihrer Gier war Nichts sicher, weder Privat- noch öffentliches Eigentum, auch nicht die Tempel der Götter.
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