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1. Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 108

1887 - Hannover : Meyer
108 49. Die Christenverfolgungen. war die erste Spur von dem alten Hercnlannm; Portici lag über der verschütteten Stadt. Erst später jedoch stellte man umfassende Nachgrabungen an und fand nun auch Pompeji. Letzteres zeigte sich besonders gut erhalten und lag weniger tief. Man hat seitdem etwa ein Drittel dieser einst 40 000 Einwohner zählenden Stadt bloßgelegt, und die Sonne befcheiut wieder die aus ihrer Grabesruhe erstandenen Häuser, Tempel und Straßen. Was kann man da nicht alles lernen in Bezug aus das Leben und Treiben der damaligen Welt! Noch sieht man in dem Straßenpslaster die Wagengeleise, vor den Häusern die Bänke, ans welchen man abends saß, um zu plaudern, über den Thüren Inschriften wie: „Sei willkommen!" an den Wänden farbenfrische Götter- und Heldenbilder; man findet Tische und Stühle, Schüsseln, Vasen, Lampen, Messer, Papyrusrollen — letztere allerdings verkohlt — und lausend andere Dinge. Und das meiste ist so zierlich und formvollendet, daß man viel von den alten Pompejanern gelernt und den Geschmack nach ihnen gebildet hat. — Fand man auch Reste von Menschen ? Ja, etwa hundert Gerippe; die meisten Bewphner aber haben sich gerettet und sind von Titus aufs menschenfreundlichste unterstützt worden. Man fand n. a. am Thor das Gerippe einer Schildwache, die Waffe in der Hand; zwei zusammengekettete Gerippe, wahrscheinlich Gefangene; ein Skelett mit einem gefüllten Geldbeutel in der Hand, ein weibliches Gerippe mit einem Kinde in den Armen und zwei andern sich umschlungen haltenden zur Seite. Die Ausgrabungen werden noch fortgesetzt. 7. Smieve Zum Unglück für Rom regierte der gütige Titus nur zwei Jahre. Ihm folgte sein ungleicher Bruder Domitian, ein Mann, der sich „Herr und Gott" nannte, aber ein dem Nero ähnliches Scheusal war. Nach ihm erlebten die Römer noch wieder eine schönere Zeit unter den fünf aufeinander folgenden guten Kaisern: Nerva, Trajan, Hadrian, Antoninus Pius und Mark Aurel (96—180). Von da an aber herrschten fast nur Wüteriche, die das Reich immer unaufhaltsamer dem Untergange entgegenführten. 49. Die Christenverfolgungen. 1. Die Finsternis haszt das Licht. Als das Christentum immer siegesgewaltiger über die Erde dahinschritt, erhob sich das Heidentum in grimmigem Zorne wider dasselbe. Der Herr hatte es vorhergesagt, und es konnte nicht anders sein. Zu sehr strafte der Wandel der Christen die heidnische Gottlosigkeit. Wer da in seinem heidnischen Wesen verharren wollte, mußte Christum und seine Jünger hassen. Dazu kam seitens der Kaiser die Furcht, das große Reich, welches ohnehin mit Mühe zusammengehalten wurde, werde zerfallen, wenn in demselben zwei Religionen gegen einander ständen. Auch verdroß es sie, daß die Christen vielfach sich weigerten, öffentliche Ämter zu bekleiden oder Kriegsdienste zu thun, um nicht zur Teilnahme an heidnischen Gebräuchen genötigt zu werden. Der Staat war aber den Heiden das Höchste; deshalb sagte man den Christen geradezu: Ihr stellt euch außerhalb der gesetzlichen Ordnung; ihr habt kein Recht zu leben. 2. 0ttll Und stlu’t überstanden die Christen die Verfolgungen, die der Herr über sie verhängte. Sie wurden dadurch innerlich geläutert, ja selbst äußerlich an Zahl gemehrt; denn das Blut der Märtyrer war der Same der Kirche. Manche freilich achteten das zeitliche Leben höher, als das ewige; sie opferten, oder lieferten
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