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1. Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 112

1887 - Hannover : Meyer
112 51. Konstantin der Große. Julian der Abtrünnige. dachte er bet, „wenn ich mich dem Christengotte ergäbe, den mein Vater verehrte und dem meine fromme Mutter Helena mit solcher Inbrunst dient!" Als er nun eines Nachmittags mit dem Heere dahinzog, schrie er im Herzen zu Gott. Da — so erzählt Eusebius, der es aus des Kaisers eigenem Munde gehört haben will — erblickte er am Himmel über der Sonne ein strahlendes Kreuz mit der Umschrift: In diesem wirst du siegen (in hoc vinces)!" Dazu erschien ihm in der folgenden Nacht der Herr Christus im Traum und befahl ihm, das Kreuz zu seinem Panier zu machen und getrost in den Kampf zu ziehen. Konstantin folgte der himmlischen Weisung und errang am Tiber einen entscheidenden Sieg (312). Maxeutius selbst ertrank im Tiber. Konstantin gebot jetzt über den ganzen Westen des Reichs, während der Osten zwei Mitkaisern gehorchte. Auch diese besiegte er später und wnrde so Alleinherrscher des weiten römischen Reichs. Sogleich erhob er das Christentum zur Staatsreligion und machte die lange unterdrückte Kirche zur herrschenden (324). 2. Ehre nach der Schmach. Wie fröhlich hoben die Christen nach der 300jährigen Leidenszeit jetzt ihr Haupt empor! In allen Städten erhoben sich nun prächtige Kirchen; der Sonntag wurde im ganzen Reiche gefeiert. Der Kaiser ehrte die Christen und fragte ihre Bischöfe gern um Rat. Er beschränkte die Fechterspiele und begünstigte die Freilassung der Sklaven. Kein Verbrecher durfte hinfort mehr die Strafe der Kreuzigung erleiden, und das Kreuz, früher ein Bild der Schmach, prangt seitdem als heiligstes Zeichen auf den Altären, den Türmen, den Kronen der Könige. Keiner war glücklicher, als Konstantins Mutter Helena. Sie wallfahrtete selbst nach dem heiligen Lande, suchte die Stätte des heiligen Grabes wieder auf und baute über derselben eine prachtvolle Kirche. Auch die Geburtsstätte des Herrn in Bethlehem und die Spitze des Ölbergs schmückte sie mit Gotteshäusern. 8. Verlegung der Residenz. Die Heiden aber grollten. Besonders in Rom selbst hielt man noch fest am Götzendienst. Dies war einer der Gründe, weshalb Konstantin feine Residenz von Rom weg nach dem Osten zu verlegen beschloß. Auch bedurfte das Reich dort am meisten des Schutzes gegen feindliche Nachbarvölker. Mit glücklichem Blicke wählte er zu feiltet: neuen Hauptstadt das herrlich gelegene Byzanz, welches nun nach ihm Konstantinopel, d. h. Konstantinsstadt, genannt wurde. Bald prangte der neue Herrschersitz im Schmucke der neuerbauten Kirchen und Paläste und der aus aller Welt dahin geführten Kunstwerke in einem Glanze, der fast das alte Rom in Schatten stellte. 4. $Onftimtitt§ Tüd (337). Als der Kaiser im 65. Lebensjahre er- krankte, ließ er sich von dem Bifchofe Eusebius taufen. Er hatte diese heilige Handlung so lange aufgeschoben, weil damals bei vielen die Meinung herrschte, nach der Tause begangene Sünden könnten schwer Vergebung finden; dagegen werde derjenige am gewissesten selig, der gleich nach der Taufe abscheide. Man bedachte also nicht, daß ein Getaufter immer rein bleibt, so er in täglicher Reue und Buße seine Tausguade beständig erneuert. Konstantin wünschte seine weißen Tanf-kleider nicht wieder abzulegen; er starb in denselben nach wenigen Tagen und wurde-in der Apostelkirche zu Konstantinopel begraben.
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