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1. Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 152

1887 - Hannover : Meyer
152 79. Ludwig der Fromme. Die Karolinger in Deutschland. berühmte Kalif von Bagdad, übersandte ihm außer andern kostbaren Gaben einen weißen Elefanten und eine durch Wasser getriebene Uhr. Letztere verkündete die Stunden dnrch Messingkugeln, welche auf ein metallenes Becken fielen, und alle zwölf Stunden kamen zwölf Reiter hervor. Wie staunten die Franken über ein solches Kunstwerk! Als Gegengeschenk sandte Karl fchöngewebte Leinewand, friesische Mäntel, spanische Rosse und starke Hunde für die Löwen- und Tigerjagd. 7. Karls Ende. Karl hatte den Kummer, zwei Söhne vor sich ins Grab sinken zu sehen; ihm blieb nur Ludwig, der jüngste und schwächste. Diesen ließ er im Jahre 813 nach seiner Lieblingsstadt Aachen kommen, wo er auch die Großen des Reichs versammelt hatte. Im kaiserlichen Schmuck begab er sich mit allen zur Kirche, wo er eine goldene Krone auf den Altar hatte legen lassen. Ludwig mußte vortreten, und mit lauter Stimme ermahnte ihn der Kaiser, Gott zu fürchten, gerecht und milde zu regieren und nur treue, fromme Beamte anzustellen. „Willst du das alles thun, mein lieber Sohn?" fragte er dann. Ludwig gelobte es mit Thränen. „Nun wohl, so setze dir selbst die Krone aufs Haupt, und stets erinnere sie dich an dein Versprechen!" Im Anfange des folgenden Jahres (814) wurde Karl krank, und acht Tage darauf faltete er die Hände zusammen, betete: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist!" und verschied. Seine Leiche wurde aufs kostbarste einbalsamiert und dann auf einem goldenen Stuhle in die Gruft der Liebfrauenkirche zu Aachen hinabgesenkt. Dort faß Kaiser Karl, als wäre er lebend, die Krone auf dem Haupte, an der Seite das Schwert, um die Hüften die Pilgertafche und auf den Knieen ein goldenes Evangelienbuch. Das Gewölbe wurde mit Spezereien erfüllt und verschlossen; des großen Kaisers Ruhm aber lebte fort in den Sagen und Liedern des Volks. 70. Ludwig der Fromme <814—840). Die Karolinger in Deutschland. 1. Ludwigs Sorge für die Mission. Teilung des Reichs. Ludwig der Fromme, Karls des Großen Sohn und Nachfolger, war ein guter Maun, aber ein schwacher Regent; sein Bild erscheint in der Geschichte um so kläglicher, weil es unmittelbar auf die Heldengestalt des großen Karl folgt. „Der Fromme" heißt er hauptsächlich wegen seiner Freigebigkeit gegen Kirchen und Klöster. Auch hat er viel für die Mission im Norden gethan. Er veranlaßte den Ansgar, einen Mönch des von ihm gegründeten Klosters Corvey (bei Höxter an der Weser), als Missionar nach Dänemark und Schweden zu gehen, und gründete als Stützpunkt der nordischen Mission das Erzbistum Hamburg. Ansgar, der „Apostel des Nordens", wurde Erzbischof vou Hamburg und später auch von Bremen und hörte bis an seinen Tod (866) nicht ans, für die Bekehrung der Dänen und Schweden zu wirken. Er liegt in Bremen begraben.
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