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1. Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 191

1887 - Hannover : Meyer
87. Albrecht I. Die Schweizer Eidgenossenschaft. 191 zuschließen." Als man einst meinte, er treibe seine Güte zu weit, sprach er: „Es hat mich schon oft gereut, daß ich zu strenge war; nie aber wird es mich reuen, daß ich zu gut gewesen bin." Seine Gerechtigkeitsliebe tourde sprichwörtlich, so daß man noch lange nach feinem Tode von einem falschen Menschen sagte: „Der hat Rudolfs Redlichkeit nicht!" Als Rudolf einst mit feinem Hoflager bei Mainz stand, ging er in feinem einfachen Wams in die Stadt. Es war sehr kalt, und er trat in Haus eines Bäckers, um sich am Backofen zu Wärmen. Die Bäckersfrau, welche ihn für einen gemeinen Reitersmann hielt, wies ihn hinaus und schalt heftig auf den König, der mit feinem Kriegsvolk den Bürgersleuten so viel Last mache. Rudolf lachte, ging aber nicht. Da wurde die Frau so aufgebracht, daß sie einen Tops voll Wasser nahm und ihn damit begoß. Ganz durchnäßt ging der Kaiser ins Lager zurück. Mittags schickte er durch einen Diener der Frau einige Schüsseln mit Speisen und ließ dabei sagen, das schicke ihr der Kriegsknecht, den sie am Morgen so reichlich mit Wasser getränkt habe. Die Frau geriet in Verzweiflung, als sie jetzt erfuhr, wer der Mann im grauen Wams gewesen. Eilig lief sie in das Lager und warf sich dem Kaiser zu Füßen. Rudolf aber hieß sie aufstehen und befahl ihr zur Strafe nur, die ganze Geschichte zur Ergötzung aller Anwesenden zu erzählen. 7. Rudolfs Tod. Rudolf konnte um so mehr für Deutschland chun, da er niemals einen Römerzug unternahm. „Italien", sagte er, "gleicht einer Löwenhöhle; es führen wohl viele Spuren hinein, aber Wenige wieder heraus." Darum verzichtete er gern auf den Glanz der Kaiserkrone und blieb mit dem Papste in gutem Frieden. Als 73jähriger ®reis fühlte Rudolf, zu Straßburg weilend, fein Ende nahen. Da nahm er noch einmal feine Kraft zusammen, um nach Spei er zu reiten; denn bort wollte er ruhen. Er kam jedoch nur bis Germersheim. Im Dom Zu Speier ist fein Grab und fein Denkmal. 87. Albrecht I, (ms—ms). Ute Schweizer Eidgenossenschaft. 1. Albrecht I. Sieben Jahre nach Rudolfs Tode wählten die Fürsten den anfangs von ihnen verschmähten Albrecht, Rudolfs Sohn, zum Königes Dieser blasse, häßliche, dazu einäugige Mann besaß von seines Vaters trefflichen Eigenschaften nur die Tapferkeit. Sein Wesen war hart und abstoßend; eine unersättliche Ländergier erfüllte ihn, und um dieselbe zu befriedigen, schreckte er 11 ot keinem Mittel zurück. Doch mißglückte ihm eigentlich alles, was er uuter-nc*hnt, und schon nach zehnjähriger Herrschaft fand er ein jammervolles Ende durch Mörderhand. f 2. Die Waldstätte. Am schönen Vierwaldstätter See liegen die sogenannten drei Waldstätte Uri, Schwyz und Unterwalden. Sie 1 Zwischen Rudolf und Albrecht regierte Adolf von Nassau (1291—1298).
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