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1. Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 192

1887 - Hannover : Meyer
192 87. Albrecht I. Die Schweizer Eidgenossenschaft. waren von Kaiser Friedrich Ii. für reichsunmittelbar erklärt worden, erkannten also keinen andern Herrn über sich, als den Kaiser. Zum Schutze ihrer Freiheit schlossen die Waldstätte im Todesjahre Rndolss (1291) unter sich den sogenannten „ewigen Bund". Dieser Bund bildet den Anfang der Schweizer Eidgenossenschaft, welche heutzutage 22 Kantone umfaßt. Manchen Angriff hatten die Eidgenossen zu bestehen; aber sie wußten das Kleinod ihrer Freiheit gegen jedermann zu behaupten. 8. Albrechts Vögte (Sage). Dem Kaiser Albrecht war die freie Schweizer Eidgenossenschaft ein Dorn im Auge; er wüus chte zur Vergrößerung seiner Hausmacht aus der Schweiz ein österreichisches Fürstentum zu machen. „Gebt eure Reichsunmittelbarkeit auf und werdet österreichisch!" redete er den Eidgenossen zu. „Nimmermehr", erwiderten diese,,„als unserm Kaiser sind wir dir Unterthan; aber mit dem Herzoge von Österreich haben wir nichts zu schaffen." Da schickte Albrecht ihnen Vögte ins Land; das durfte er. Diese Vögte aber ließ er wider alles Recht im Lande wohnen, damit sie das Volk quälten, bis es mürbe und gefügig würde. Der Vogt Geßler baute sich bei Alters in Uri eine Zwingburg; Laudenberg bezog ein Schloß zu Sarnen in Unterwalden. Nun begann für die Wald-stätte eine böse Zeit. Als einst Geßler vor dem neuen Haufe eines angesehenen Schwyzers, namens Stauffacher, vorbeiritt, sprach er hämisch zu dem Besitzer: „Kann man's auch dulden, daß ihr Bauern so schöne Häuser baut? Ich werde es euch wehren!" Landenberg strafte einst den Landwirt Heinrich von Melchthal für ein geringes Vergehen um ein Paar fchöner Ochsen. Sein Knecht riß die Tiere vom Pfluge, indem er höhnisch jagte: „Wenn der Bauer Brot essen will, mag er seinen Pflug selber ziehen!" Darüber ergrimmte Melchthals Sohn Arnold; er schlug nach dem Knechte und zerbrach ihm zwei Finger. Hierauf floh er bestürzt ins Gebirge. Was that Landenberg? Da ihm der Sohn entgangen war, ließ er den schuldlosen Vater ergreifen und ihm beide Augen ausstechen. 4. Das Rütli (Sage). Nach solchem und anderem Frevel der Vögte versammelten sich Arnold von Melchthal ans Unterwalden, Werner Stauffacher aus Schwyz und Walter Fürst aus Uri in stiller Nacht aus einer Waldwiese am See, die hieß das Rütli. Jeder von ihnen brachte noch zehn Freunde aus seinem Kanton mit. Diese 33 Männer schwuren im Angesicht der schneebedeckten Berge und des leuchtenden Mondes mit zum Himmel erhobenen Händen, dem Kaiser treu zu bleiben, aber die bösen Vögte aus dem Lande zu verjagen. In der Neujahrsnacht des kommenden Jahres 1308 sollte das Werk vollbracht werden. 5. Wilhelm Tell (Sage). Dem Vogt Geßler war nicht wohl, denn er hatte ein böses Gewissen. Es dünkte ihn, als ob das Volk mutiger einhergehe und trotziger blicke. Darum ließ er in Altors den herzoglichen Hut von Österreich auf eine Stange stecken und befahl, daß jeder Vorübergehende sich vor demselben verneige; daran wolle er erkennen , wer wider Österreich fei. Und Wilhelm Tell, der Schütz aus Bürgleu, ging vorüber; aber er beugte sich nicht. Alsbald führte man ihn gefangen zum Vogt, und dieser sprach ergrimmt: „Trotziger Schütze, so strafe dich deine eigene Kunst. Einen Apfel lege ich auf das Haupt
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