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1. Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 248

1887 - Hannover : Meyer
248 113. Heinrich Viii. von England. Elisabeth von England. unter Elisabeths Regierung. Sie hat den Grund dazu gelegt, daß England die Beherrscherin der Meere und die erste Handelsmacht der Welt geworden ist. Es wurde ihr um so leichter, das englische Volk für die Seefahrt zu begeistern, da der Rühm und die Reichtümer, welche Portugiesen und Spanier aus Indien und Amerika holten, mächtig zur Nachfolge reizten. Der berühmteste ihrer Seehelden war Franz Drake (spr. Dreek). Er war der erste Weltumsegler, welcher wohlbehalten von seiner Reise zurückkehrte. Seine Ankunft war ein Freudenfest für ganz England, und die Königin selbst war fein Gast bei dem Festmahl, welches er auf feinem- Admiralsschiffe gab. Drake war fo kühn, daß er den Spaniern oftmals Schiffe aus ihren eigenen Häfen holte. Durch einen feiner Züge foll der Gebrauch des Tabaks in Europa bekannt geworden sein; auch soll er die Kartoffel von Amerika zu uns herüber gebracht haben. Wie mit andern Ländern, so knüpften die Engländer besonders mit dem reichen Indien Handelsverbindungen an, und in Nordamerika gründeten sie die erste englische Kolonie, welche sie ihrer jungfräulichen Königin zu Ehren Virginien (Jungfrauenland) nannten. 6. Elisabeth und Maria Stuart. Der dunkelste Flecken in Elisabeths Regierung ist ihr Verhalten gegen ihre Verwandte Maria Stuart, Königin von Schottland. Maria hatte ihre Jugendzeit in Frankreich verlebt, im Alter von 18 Jahren aber die Regierung ihres angestammten Königreichs übernommen. Sie kam als katholische Königin zu einem Volke, welches während ihrer Abwesenheit streng reformiert geworden war1. Anfangs bezauberte ihr Liebreiz selbst die ernsten Schotten; aber bald entfremdete sie sich durch ihren Eifer für das Papsttum, wie durch ihr leichtsinniges Leben die Herzen ihrer Unterthanen. Auch mit ihrem Gemahl (Darnley, spr. Darnli), den sie in Schottland nahm, entzweite sie sich bald und wandte dasür ihre Gunst einem verworfenen Menschen, dem Grafen Bothwell (spr. Boßuell), zu. Eines Tages erfüllte eine unerhörte Nachricht das Land mit Entsetzen: der Gemahl der Königin war mit feinem ßandhaufe in die Luft gesprengt worden! „Das hat Bothwell gethan!" sagte jeder. Und so war es. Maria aber zog den Mörder nicht zur Rechenschaft, sondern heiratete ihn nach drei Monaten. Da erhob sich der geärgerte Adel und zog mit einem Heere wider sie. Bothwell entkam zu Schiff und starb später im Kerker und im Wahnsinn. Maria flüchtete nach England und bat ihre Verwandte Elisabeth um Schutz und Beistand. Elisabeth kam hierdurch in eine peinliche Lage. Helfen wollte sie Maria nicht, weil sie dieselbe für schuldig hielt. Es war aber auch gefährlich , ihr einen freien Aufenthalt in England zu gewähren; denn Maria hatte stets auch Ansprüche auf den englischen Thron erhoben, und die zahlreichen Katholiken in England hätten gern die protestantische Elisabeth mit der katholischen Maria vertauscht. Weil Elisabeth das wußte, hielt sie es für ein Gebot der Klugheit, die Nebenbuhlerin in der Gewalt zu behalten, und fetzte sie auf einem Schlosse gefangen. Nun aber 1 Der Reformator Schottlands war Johann Knox (spr. Nox).
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