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1. Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 252

1887 - Hannover : Meyer
252 115. Gustav Wasa, König von Schweden. jedoch, wegen des Vergangenen keinerlei Rache zu üben. Was aber einem Böfe-Jdtcht sein Eid gilt, sollte das arme Schweden jetzt erfahren. Christian kam nach Stockholm, um sich dort feierlich zum Könige von Schweden krönen zu lassen. Drei Tage wurde geschmaust; am vierten ließ er die Stadtthore schließen, Truppen aufmarschieren und nun auf offenem Marktplatze 94 der Edelsten des Landes, die er für seine Feinde hielt, enthaupten. Das Blut rieselte die Straßen hinab; selbst unschuldige Kinder ließ der Unmensch köpsen. Die Leichname blieben drei Tage auf den Straßen liegen; dann wurden sie verbrannt. Diese Greuelthat Christians nennt man das Stockholmer Blutbad. Übrigens beschränkte er das Morden nicht auf die Hauptstadt. Ju Jöuköping (Südende des Wetternsees) ließ er einen Vater samt seinen beiden Söhnen von acht und fünf Jahren zum Tode führen. Als der ältere Knabe hingerichtet wurde, bespritzte sein Blut den kleineren Bruder. Da sprach das unschuldige Kind zum Scharfrichter: „Lieber, beflecke meine Kleider nicht so; ich bekomme sonst Schelte von meiner Mutter!" Der rohe Henker ward gerührt und warf das Schwert weg; aber der König ließ einen andern herbeirufen, welcher erst den Knaben und dann den mitleidigen Henker enthaupten mußte. 2. (Sjitfirtt) Söttfit als $(ürf)tültg. König Christian glaubte durch sein Wüten die Schweden so eingeschüchtert zu haben, daß seine Herrschaft gesichert sei; aber bald erstand dem Lande ein Rächer in dem jungen Gustav Erichson mit dem Beinamen Wasa. Gustav Wasa stammte aus einem alten und verdienten Geschlechte; er hatte früher schon in einem Kerker Christians geschmachtet, war aber entkommen und hielt sich in Schweden verborgen. Als nun die Kunde von jenem Stockholmer Blutbade das Land durchdrang, da vernahm Gustav, daß auch sein Vater und seine Bettern mit hingerichtet, Mutter und Schwester aber in Ketten gelegt seien. Auf feinen eigenen Kopf hatte der König einen hohen Preis gefetzt. Da mußte denn Gustav wie ein gescheuchtes Wild int Lande umherirren, keinen Augenblick seines Lebens sicher. Viele Freunde, bei denen er sich zu verbergen hoffte, verschlossen ihm ans Furcht ihre Thür; ja ein Jugendfreund, den nach dem Judaslohn gelüstete, ging hin, um ihn den Dänen zu verraten, und nur Dank der Warnung der mitleidigen Frau entkam Wasa. Zuletzt fand er Aufnahme bei dem wackeren Bauer Elsson, der ihn als Knecht anstellte. Einst faß er hier am Feuerherde; t>a kamen dänische Soldaten, die ihn suchten. In demselben Augenblicke erschien auch die Frau Elsson, schlug Wasa mit dem Spaten über den Rücken und ries: „Was hast du hier herumzustehen, du Faulpelz? Marsch an die Arbeit!" „Die fackelt nicht!" dachten die Soldaten und gingen weiter. Sicher war Gustav aber hier nicht mehr; er mußte weiter. Da packte der treue Elffon ihn auf einen Wagen, lud Stroh über ihn und fuhr mit ihm fort. Unterwegs begegneten ihnen wieder dänische Soldaten; die ließen den Wagen halten und stachen mit ihren Degen nach allen Seiten durch das Stroh. Ein Stich traf Gustav ins Bein; allein er rührte sich nicht. Mit Schrecken sah der Bauer beim Weiterfahren die Blntfpur im Schnee. Schnell nahm er fein Messer und verwundete fein Pferd ant Fuß; so konnte das Blut sie nicht verraten. Glücklich gelangten sie ans Ziel, nämlich zu den biedern und topfern Dalekarliern (ant Dal-Elf). 8. Gustav als Befreier seines Volks und als König. Diesen schlichten, kernigen Bauern schilderte Gustav die Grausamkeit Christians, und bald sammelte er einige Hundert tapferer Männer um sich, an deren Spitze er den Kamps gegen den Tyrannen begann. Nach den ersten Erfolgen strömten immer neue Scharen
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