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1. Bilder und Lebensbeschreibungen aus der Weltgeschichte - S. 273

1887 - Hannover : Meyer
124. Die Türken vor Wien. 273 124. Die Türken vor Vien (igss). 1 Veranlassung des Türkenkrieges. Der Kaiser Leopoldi. ries? bis 1705) halte die Ungarn durch allerlei Ungerechtigkeiten und die Protestanten unter ihnen noch besonders durch Unterdrückung ihres Glaubens sehr gegen sich erbittert. Da fielen sie unter der Anführung eines Grafen Tököly von ihm ab und riefen nach längerem Kampfe die Türken zu Hülfe. Bei dem allen aber hatte Ludwig Xiv. die Hand im Spiele; er reizte schadenfroh Ungarn und Türken zum Kampfe gegen den Kaiser, um selber ungestört am Rhein rauben zu können. 2. Beginn des Krieges. Den Türken kam der Hülferuf der Ungarn ganz erwünscht; schon träumte ihr Sultan Mohammed Iv. davon, noch einmal seine Residenz in Wien aufzuschlagen. Im Frühjahr 1683 entsandte er seinen Großwesir Karn Mustapha mit einem stolzen Heere von 200000 Mann gegen Österreich. Mustapha marschierte durch Ungarn, fiel unter schrecklichen Verwüstungen in Österreich ein und zog geradeswegs auf Wien los. Schrecken und Angst befiel die Stadt und das ganze Land. Die meisten Wiener flüchteten; der Kaiser selbst begab sich eilends mit seinem Hose nach Linz. Zum Glück fand er an dem tapfern Polenkönige Sobiesky, sowie an den Kurfürsten von Sachsen und Bayern und andern deutschen Fürsten treue Helfer. Noch waren aber die Bundesgenossen fern, und allein waren die Österreicher viel zu schwach, um eine Schlacht wagen zu können. Deshalb warf der kaiserliche Feldherr Karlvonloth ringen nur rasch 12000 Mann Besatzung in die Hauptstadt und zog dann nordwärts, um die Hülfsvölker zu erwarten. 3. Belagerung Wiens. Mit Bangen sah Wien seinem Schicksal entgegen. Doch der tapfere Kommandant Rüdiger von Stahremberg zagte nicht. Bald erschienen die Türken vor den Mauern und schlugen ihr Lager auf. In einem Umkreise von sechs Stunden stand Zelt an Zelt, darunter weithin schimmernd das grüne Prachtzelt des Großwesirs. Nun ließen die Türken ihre Kanonen spielen und gruben Minen, um Teile der Mauer in die Luft zu sprengen und danach durch die entstehenden Lücken in die Stadt zu dringen. Die Belagerten besserten des Nachts möglichst alle Schäden aus, schlugen auch alle Sturmangriffe zurück; doch machten die Feinde beständig Fortschritte. Eines Tages erzitterte die halbe Stadt: die Türken hatten eine Mine unter der Burgbastei springen lassen und eine zehn Schritt breite Lücke gebrochen. Sechs Tage später sprang noch eine Mine unter derselben Bastei, und die Bresche wurde so breit, daß viele Feinde neben einander hätten hindurchdringen können. Wenn jetzt, nachdem 18 Sturmangriffe überstanden waren, die Türken noch einen neunzehnten machten, so war die Stadt verloren. Alles zitterte, Stahremberg ließ vom Stephansturm ganze Garben von Raketen zum dunkeln Nachthimmel aufsteigen, um dem hoffentlich nicht zu fernen Christenheere kund zu thun: Es ist die allerhöchste Zeit! Da endlich — die Belagerung hatte zwei Monate gedauert — erschienen die Retter. Sie besetzten den Kahlenberg bei Wien und verkündigten der geängstigten Stadt durch drei Kanonenschüsse ihre Nähe. Nicht die süßeste Musik hätte den vom Tode Umdrohten himmlischer ins Ohr klingen können. Ihre Verzweislung wandelte sich in Jubel und Entzücken. Kara Mnstapha aber knirschte vor Wut und ließ 30000 gefangene Christen, welche er zur Sklaverei bestimmt hatte, im Lager niederhauen. 5k a i s e r, Weltgeschichte. 18
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