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1. Griechische und römische Geschichte - S. 55

1892 - Berlin : Nicolai
55 -nun an dem Uebergange über die Rhone zu hindern suchten. Der römische Senat hatte den Konsul Scipio nach Spanien entsandt. In Massilia erfuhr dieser, daß Hanuibal au der Rhone stehe, und ausgesandte Reiter meldeten, daß er sie bereits überschritten habe. Hannibal hatte die Kelten dadurch verscheucht, daß er eine Abteilung stromaufwärts marschieren, den Strom überschreiten und sie im Rücken anfallen ließ. Aus dem Rhonethale wandte er sich in das der Jssre und überschritt die Alpen — wahrscheinlich indem er die von den Gallern benutzten Wege über den Kleinen Bernhard einschlug. — Aber Hannibal hatte keine Ahnung von den Schwierigkeiten, die ein Alpenübergang mit sich führt, für das Fußvolk, besonders aber für die Reiter und für die Elefanten schon beim Ausstieg. Schwieriger aber noch war der Abstieg; Maultiere und Pferde glitten und stürzten; hinterrücks vollführte Angriffe der feindseligen und räuberischen Bevölkerung störten den Marsch. Dennoch überwand Hannibal alle Schwierigkeiten durch seine Umsicht und Thatkraft. Er erreichte die nach Italien abfließende Dora Baltea unter blutigen Gefechten. Hier ließ er das Heer rasten; der Blick auf das schöne Italien belebte die Geister. Alle noch bevorstehenden Beschwerden wurden nun leichter überwunden. Endlich konnten die Truppen in der Ebene von Jvrea einquartiert und verpflegt werden. Aber sie waren nur noch zur Hälfte vorhanden. Wäre ein römisches Heer zur Stelle gewesen, Hannibals Unternehmen wäre wahrscheinlich gescheitert. Allein Scipio hatte sein Heer geteilt, mit der einen Hälfte feinen Bruder nach Spanien geschickt, mit der anderen kehrte er nach Italien zurück. Darüber war so viel Zeit vergangen, daß Hannibal sein Heer wiederherstellen, durch Galler ergänzen und verstärken konnte. Ticinus und Trebia. Der andere Konsul Tiberius Semprouius stand in Sicilien, bereit, nach Afrika überzusetzen; nun erhielt er den Befehl, nach dem Po zu marschieren. Aber Scipio wartete seine Ankunft nicht ab, überschritt den Po und stieß auf den südwärts ziehenden Hannibal am Ticinus. Hier entspann sich ein Gefecht zwischen den Reitern und 218 leichten Truppen, in dem die Römer geschlagen wurden. Scipio selbst entging dem Tode nur durch die Tapferkeit seines Sohnes Publius, des späteren Überwinders Hannibals. An der Spitze seines Reitergeschwaders hatte er sich in den Feind geworfen und den Vater gerettet. Dieser zog sich nun über den Po zurück und vereinte sich hinter der Trebia mit 218 Sempronius, einem kampfbegierigen Manne. Dieser übernahm den Oberbefehl. Hannibal folgte, lockte den Feind aus feiner Stellung heraus, warf die römische Reiterei und schickte dem tapfer kämpfenden Fußvolke seinen Bruder Mago in den Rücken. 10000 Legionssoldaten schlugen sich durch, aber die Masse des Heeres wurde von den Elefanten und den feindlichen Reitern vernichtet. Auch Hanuibal hatte schwere Verluste erlitten; aber nun erhoben sich die Kelten für ihn, welche von der Furcht vor den Römern bisher zurückgehalten waren.
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