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1. Von Augustus bis zur Reformation - S. 53

1892 - Berlin : Nicolai
53 Martell durch seinen Sieg zwischen Tours und Poitiers. Die Eroberung von Konstantinopel gelang ihnen freilich noch nicht, wohl aber nahmen sie die Inseln um Italien in Besitz und nisteten sich auf Sizilien und in Unteritalien eiu. So mußte es zu einem gewaltigen Zusammenstoß zwischen Christentum und Islam kommen. Die Gefahr für die Christen im Osten wurde dringender, als die jugendfrischen Seldschuken an die Stelle der Araber traten. Das griechische Kaiserreich fühlte sich zu schwach, ihnen auf die Dauer zu widerstehen. Da wandte sich der Kaiser Michael an Gregor Vii. um Hilfe und stellte die Vereinigung beider katholischen Kirchen in Aussicht. Gregor ging mit voller Seele darauf ein; schon rief er Glaubensstreiter unter seine Fahne, aber der Kampf mit Heinrich nahm ihn zu fehr in Anspruch. Aber auch im christlichen Volke empfand man es als eine Schmach, daß das heilige Grab sich im Besitze der Ungläubigen befinde; es bedurfte nur einer Anregung, und Taufende waren bereit, es mit den Waffen zu befreien; denn ein gottgefälligeres Werk konnte nicht gedacht werden. Klagen über Klagen gelangten nach Europa über die Bedrückungen, welche die frommen Pilger erfahren, die da ausgezogen waren mit der Pilgertasche und dem Pilgerstabe, um an der heiligen Stätte zu beten, wo der Heiland gewandelt war, gelehrt und gelitten hatte. Da wandte sich der griechische Kaiser Alexius, von den Seldschuken hart bedrängt, an den Papst Urban Ii. um Hilfe. Urban Ii. und Peter v. Amiens. Urban war bereit, dem Rufe zu folgen. Auf der Synode zu Piaeeuza trugen griechische Gesandte ihre Klagen vor; dann hielt der Papst eine große Kirchenversammlung zu Clermont (Auvergne) ab und that dort den französischen König Philipp im eigenen Lande in den Bann. Große Btassen des Volkes strömten dort zusammen; um den Papst versammelten sich 14 Crzbischose, 225 Bischöse, 400 Äbte außer den übrigen Geistlichen und Laien. Die Versammlung mußte unter freiem Himmel abgehalten werden, weil kein geschlossener Raum die Menge faßte. Urban sprach zu ihr von der Entweihung der Kirche zu Jerusalem, von den Leiden der Pilger, von der Gefahr, welche der ganzen Christenheit durch die Türken drohte, und forderte alle auf, sich in den Dienst Christi, des höchsten Kriegsherrn, zu stellen, um das heilige Land zu befreien. Als er geendet hatte, erscholl aus tausend Kehlen: „Gott will es, Gott will es!" Scharenweis drängte das Volk heran, um das Kreuz zu empfangen, das, auf der rechten Schulter befestigt, den Kreuzfahrer kennzeichnete. Der Papst verkündete nun den Gottesfrieden und stellte das Eigentum der Kreuzfahrer unter den besonderen Schutz der Kirche. Als päpstlicher Bevollmächtigter sollte Bischof Ademar v. Puy den Zng begleiten. Das Kreuz wurde nun durch umherziehende Geistliche in den einzelnen Ländern gepredigt. Unter ihnen that sich besonders Peter der Einsiedler (Eremit) hervor durch seine feurige, eindringliche Beredsamkeit. Das arme
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