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1. Von Augustus bis zur Reformation - S. 68

1892 - Berlin : Nicolai
68 zuge. In Deutschland wirkte für ihn Hermann v. Salza, der Hochmeister des deutschen Ordens. Im Hafen von Brindisi trafen die Truppen zusammen; und obgleich eine Seuche unter ihnen wütete, schiffte sich der Kaiser mit dem immer noch stattlichen Heere ein. Aber die Seuche folgte ihm auf das Meer und forderte zahlreiche Opfer. Auch Ludwig von Thüringen, 1227 der Gemahl der heiligen Elisabet, starb. Da kehrte der Kaiser um, und das Heer löste sich auf. Der Papst glaubte an eine ernstliche Absicht Friedrichs, sein Gelöbnis zu erfüllen, nicht, sondern sprach den Bann über ihn aus und machte ihn in einer leidenschaftlichen Sprache der Christenheit bekannt. Scharen von Bettelmönchen arbeiteten gegen den „ketzerischen Kaiser". Nun antwortete auch dieser in heftigen Schriften und zwang die Geistlichkeit, iu feiner Anwesenheit Messe zu lesen. So brach der alte Kampf Zwischen den beiden Gewalten mit voller Heftigkeit wieder ans. Die Römer zwangen Gregor zur Flucht. Friedrich rüstete nun den Kreuz- 1228 zng aufs neue und segelte 1228 nach Syrien ab. Obgleich der Papst jetzt das Unternehmen verbot und den Gläubigen untersagte, dem Gebannten zu gehorchen, erreichte der Kaiser durch kluge Unterhandlungen mehr als seine Vorgänger. Durch einen Vertrag brachte er Jerusalem, Bethlehem und die Küste in feine Gewalt und ließ sich darauf Zu Jerusalem zum Könige krönen. Da belegte der Patriarch von Jerusalem die heiligen Stätten mit dem Interdikte, weil der Gebannte sie betreten hatte. Friedrich kehrte nun heim und vertrieb die in Apulien eingefallenen päpstlichen Truppen („die Schlüsselsoldaten") mit Leichtigkeit. Der Papst mußte sich darauf zum Frieden bequemen und den Kaiser vom Banne lösen. (Friede zu St. Germauo 1230.) Empörung Heinrichs. Die Städte Oberitaliens zur Unterwerfung zu bringen, hinderte die Empörung, die Heinrich gegen den Vater anzettelte. Er erschien nicht auf dem angesagten Reichstage, unterwarf sich dann zwar, erhob sich aber von neuem, als Friedrich verschiedene seiner Maßregeln getadelt hatte. Aber er fand in Deutschland wenig Anklang, daher trat er mit den Lombarden in Verbindung. Als aber der Kaiser nun im Reiche erschien, stand ihm Heinrich so hilflos gegenüber, daß ihm nichts übrig blieb, als Unterwerfung. Er wurde in Apulien bis zu feinem Tode in strenger Haft gehalten. Um sich die Anhänglichkeit der Reichsfürsten zu sichern, gab Friedrich ihnen wichtige Rechte, das Münzrecht, die Gerichtsbarkeit; die Freiheit der Städte schränkte er zu ihren Gunsten ein. — Die Ketzerverfolgungen. Friedrich hatte ein Gesetz gegen die Ketzer gegeben. Nun erhob sich in Deutschland eine blutige Verfolgung gegen sie. Die Seele derselben wurde Magister Konrad von Marburg, indem er eifrig das Kreuz gegen sie predigte; die Dominikaner („die Hunde des Papstes") erregten das Volk. Die als Ketzer gebannten Stedinger Bauern wurden, nachdem auch gegen sie das Kreuz gepredigt war, trotz
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