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1. Deutsche Geschichte von der Reformation bis auf Friedrich den Großen - S. 14

1892 - Berlin : Nicolai
14 1529 Der Reichstag zu Speier (zweiter). Proteftation. (1529) Er berief einen Reichstag nach Speier, wo er folgenden Beschluß zustande brachte: „Wer bisher das Wormser Edikt gehalten hat, soll es auch ferner halten. Bis zu einem allgemeinen Konzile sollen die Evangelischen ihrerseits jede Neuerung vermeiden." Dadurch war der Reformation Stillstand geboten. Dagegen erhob eine Anzahl evangelischer Fürsten und Reichsstädte Einspruch (protestierte). In Sachen, die Gottes Ehre und das Seelenheil jedes Einzelnen angingen, wollten sie Gott allein als höchsten König und Herrn aller Herren ansehen; sie wollen bei dem Beschlusse vou 1526 bis zu einem allgemeinen Konzile verharren. Die Türken. Die Türken, begünstigt durch die Uneinigkeit der christlichen Fürsten, waren in stetem Vordringen gegen Westen begriffen. 1526 wurde von ihnen der junge König von Ungarn, Ludwig Ii. bei Mohacz geschlagen; er verlor das Leben ans der Flucht. Karls Bruder Ferdiuaud, der Gemahl Annas, der Erbin des Reiches, wurde zwar zum Könige gekrönt, allein sowohl die Türken, als auch Franz von Frankreich unterstützen seinen Nebenbuhler, den Fürsten von Siebenbürgen. Der kriegerische Sultan Suleiman, „der Schatten Gottes über beide Welten", drang durch Ungarn in das Herz Österreichs. Bald wurde sein Vortrab, „die Renner und Brenner", vor Wien sichtbar, und bald hatte er es eingeschlossen. Aber an der Spitze der tapferen Besatzung widerstand Graf Niklas von Salm allen seinen Angriffen; seine Minen wurden durch Gegenminen unschädlich gemacht; das Geschütz der Österreicher übertraf das der Türken. Die Verpflegung wurde schwierig. Suleiman hob die Belagerung auf und suchte seine Niederlage durch eitle Prahlereien zu verdecken. Durch das Klima Deutschlands, „der Residenz des Schahs des Winters und des Vaterlauds des Frostes, wurde das Gemüt der 1529 Schlachtkämpen des Islam getrübt." (1529). Die Augsburger Konfession (confessio Augustana). Die Türkeugefahr hatte den Kaiser gehindert, gegen die Protestanten einzuschreiten; sie war auch mit dem Abzüge Suleimans von Wien nicht verschwunden. Unter solchen Verhältnissen ermahnte der Legat Campecci den Kaiser vergeblich, die Ketzer mit Feuer und Schwert auszurotten. Dieser bedurfte der Hülfe der Protestanten. Luther hatte sie zum Kampfe gegen die Türken aufgefordert. Karl berief einen Reichstag nach Augsburg, um einen Versuch zur Einigung der Katholiken und Protestanten zu machen. Diese hatten durch Melanchthon ihr Bekenntnis aussetzen lassen, welches eine Übereinstimmung mit der alten Kirche, aber auch die Abweichung enthielt. Der Kaiser ließ durch katholische Theologen eine Widerlegung ausarbeiten (confutatio) und dann durch einen ans katholischen und evangelischen Gelehrten bestehenden Ausschuß die Einigung versuchen. In manchen Punkten einigte man sich in der That, aber die Unterwerfung unter den Papst konnten die Protestanten nicht zugeben.
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