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1. Deutsche Geschichte von der Reformation bis auf Friedrich den Großen - S. 49

1892 - Berlin : Nicolai
49 denn Herzog Johann Wilhelm, dersohnwilhelms des Reichen*), blieb kinderlos. Der Kaiser war geneigt, das Land als erledigtes Reichslehen einzuziehen; es traten aber als Bewerber auf der Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg und Pfalzgraf Wolfgang von Zweibrücken. Beide beriefen sich auf kaiserliche Privilegien, wonach das Herzogtum auch in weiblicher Linie vererbbar sei. Die Gemahlin Johann Sigismunds, Anna von Preußen, war die Tochter der Marie Eleonore, der ältesten Tochter Wilhelms des Reichen; Wolfgang, der Sohn der Anna, der zweiten Tochter dieses Herzogs. Er begründete seine Ansprüche daraus, daß Marie Eleonore bereits vor dem letzten Herzog, Johann Wilhelm, gestorben sei, ihre Ansprüche daher auf seine Mutter übergegangen seien, während Johann Sigismund seine Gemahlin, Anna von Preußen, als Erbin betrachtete. Vorläufig einigten sie sich zu einer gemeinsamen Regierung, bald aber brach ein heftiger Streit zwischen ihnen aus. Es war das in der Zeit kurz vor dem Dreißigjährigen Kriege; die Spannung zwischen Katholiken und Protestanten wurde immer größer. Da trat Wolfgang zur katholischen Kirche über, Johann Sigismund zur reformierten; der eine hoffte auf den Beistand der Liga, der andere auf den der Holländer. Dennoch kam es zwischen beiden Bewerbern nicht zum Kriege, sie zogen vielmehr eine Teilung vor. Im Vertrage zu Xanten 1614 erhielt Brandenburg Kleve, (zu beiden Seiten des Niederrheins), die westfälische Mark (Hauptort Altena) und Ravensberg (Wefergebiet, Hauptort Bielefeld), der Pfalzgraf aber die Herzogtümer Jülich und Berg. Johann Sigismund erregte durch diesen Übertritt in der lutherisch gesinnten Mark Brandenburg großen Anstoß, da man hier die Reformierten nicht weniger haßte, als die Katholiken. Vergebens versicherte er, daß er diesen Schritt nicht aus Eigennutz, sondern aus Überzeugung gethan habe. Aufgeregt durch lutherische Geistliche, schritt das Volk in Berlin zur Empörung. Ohnehin durch Krankheit gebrochen, legte der Kurfürst die Regierung nieder 1619. In demselben Jahre starb er. ^ Georg Wilhelm (—1640). Sein Sohn und Nachfolger war den türmen, welche mit dem Dreißigjährigen Kriege über das Land hereinbrachen^ nicht gewachsen. Ohne Kraft und Selbständigkeit, geriet er in Abhängigkeit von feinen Räten, besonders von dem katholischen Grafen Schwarzenberg. Dieser suchte ihn bei der Partei des Kaisers festzuhalten; der Kurfürst wäre gern neutral geblieben, hatte aber nicht die Kraft, *)_______________________Wilhelm der Reiche «v« ®Ic™°re An^ Johann Wilhelm Albrecht Ii. v. Preußen Philipp Ludwig -j-1603 b- b~ ^Johann Sigismund Wolsgaug Wilhelm Georg Wilhelm Schillmann, Schule der Geschichte. Ni. 4 1614 1619
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