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1. Deutsche Geschichte von der Reformation bis auf Friedrich den Großen - S. 71

1892 - Berlin : Nicolai
71 Er trat in Briefwechsel mit gelehrten und geistvollen Franzosen, wie mit Voltaire. Den Prinzen beschäftigten die tiefsten Fragen: über Gott und Unsterblichkeit, wie die Kriegskunst. Er studierte die Schlachten Alexanders, Cäsars und Turennes und beschäftigte sich eingehend mit der Frage über den Berus eines Fürsten. Der Italiener Macchiavelli hatte in seinem Bnche „über den Fürsten" Grundsätze aufgestellt, nach welchen ein Herrscher bei Begründung seiner Macht ans Tugend, Moral keine Rücksicht zu nehmen braucht; dagegen schrieb Friedrich den „Antimacchiavelli", in welchem er jene Grundsätze widerlegt. „Ein König ist oberster Richter und Schirmherr seines Volkes; das Soldatenhandwerk bars er nur als Nebensache betreiben. Die Fürsten sind zu beklagen, daß sie von Jugend auf an Schmeichelei so sehr gewöhnt sind, daß sie ohne dieselbe nicht leben können. Das Recht über Leben und Tod ist die schwerste Last ihrer Krone, Menschen glücklich zu machen, ihre Aufgabe". Daneben führte man in Rheinsberg ein heiteres, durch die Kunst gewürztes Leben; man musizierte, führte Theaterstücke auf u. dergl. Des Königs Lebensende. Die rastlose Arbeit Friedrich Wilhelms wurde mit großem Erfolge gekrönt. Staat und Heer befanden sich in einem guten Zustande; sie konnten einem thatkräftigen Nachfolger die Mittel gewähren, fester den ihm unter den Mächten gebührenden Rang einzunehmen. Der König hat sich weder Bequemlichkeit uoch Ruhe gegönnt. Ein großes Vergnügen gewährte ihm die Jagd, die er besonders in den weiten Forsten seines Schlosses Wusterhausen mit Leidenschaft übte. Abends versammelten sich um ihn Vertraute, namentlich Generale, zu dem sogenannten Tabakskollegium. Man saß da um einen einfachen Tisch, trank Bier und rauchte aus Thonpfeifen. In ungezwungener Geselligkeit besprach mau Staatsangelegenheiten. Es fehlte auch nicht an derben Späßen, für die der gelehrte aber trunksüchtige Gnndling zur Zielscheibe diente. In seinen späteren Jahren litt Friedrich Wilhelm stark an der Gicht. Sein starker Wille wehrte sich lange gegen den Tod. Als der Arzt, ans das Gewissen gefragt, äußerte, der Puls werde bald stillstehen, ries der König: „Er soll nicht stillstehen!" Tröstend für ihn war das Vertrauen, welches er jetzt auf den Sohn setzte. „Mein Gott", sprach er nicht lange vor seinem Tode, „ich sterbe zufrieden, daß ich einen so würdigen Sohn als Nachfolger hinterlasse". Er starb 1740 in dem 1740 Stadtschlosse zu Potsdam und wurde in der dortigen Garnisonkirche beigesetzt. Friedrich Wilhelm war von kleiner gedrungener Gestalt, frischer Gesichtsfarbe und lebhaftem Auge. wieder 3 man daran gestorben, so habe nach Berlin um einen gnhten Doctor geschrieben ich werde nichts bericumen was zu des Regiments Besten gereichen Kan auf das toter ans der maroderei wieder heranßer Kommen, hierbei nehme mir die freiheit Meinem aller Gnädigsten Vahter eine Kalte pastete zu schicken.
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