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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 30

1900 - Karlsruhe : Lang
— 30 — auf. Wer die Waffen tragen konnte, mußte Kriegsdienste leisten. Vor Heinrichs Regierung bestand das deutsche Heer hauptsächlich aus Fußvolk. Heinrich ordnete an, daß die reichen Wehrmänner sich Pferbe halten und im Heere als gepanzerte Reiter dienen mußten. Zum Schutze gegen die Ungarn wurden die Burgen vermehrt und die Städte befestigt. Es entstanden aber auch neue Städte. Von alter Zeit her wohnten die Deutschen am liebsten auf einzeln liegenden Gehöften. In den Zeiten der Ungarnnot ließen sich die Landbewohner gerne bei den königlichen Burgen nieder. So entstanden Quedlinburg, Merseburg und Meißen. Heinrich sah dies gerne; deswegen ordnete er an, daß in den neuen Städten Jahrmärkte gehalten würden, und gewährte den Stadtbewohnern allerlei Rechte. Daher ist Heinrich der eigentliche Begründer des deutschen Städtewesens und Bürgertums. Im Jahre 936 rief Heinrich die Großen des Reiches nach Erfurt zusammen. Er empfahl ihnen, feinen Sohn Otto zu feinem Rochfolger zu wählen, und sie gaben ihm das Versprechen, dies zu thun. Von Erfurt begab sich Heinrich nach seiner Pfalz Mem-leben in der goldenen Ane. Hier traf thu ein Schlaganfall, und er fühlte, daß fein Ende nahe. Da ließ er feine fromme Gemahlin Mathilde rufen iyib sprach zu ihr: „Mein treues, geliebtes Weib, ich banse dem Herrn Christus, daß ich vor bir aus biefer Welt scheibe. Keiner gewann je ein so frommes, in jeder Tugend erprobtes Weib, wie ich. Du hast mich oft im Zorne besänftigt, mir zu allen Zeiten nützlichen Rat gegeben, mich, wenn ich irrte, auf den Pfad der Gerechtigkeit zurückgeführt; du hast mich fleißig ermahnt, mich derer anzunehmen, die Gewalt erlitten haben; habe Dank für dies alles! Ich empfehle Gott und der Fürbitte seiner Auserwählten dich und unsere Kinder, wie auch meine Seele, die nun diesen Leib verlassen muß." Auch Mathilde dankte ihrem sterbenden Gemahl für alle Liebe, die er ihr erwiesen hatte. Wenige Augenblicke darnach gab König Heinrich den Geist aus. Er wurde in der Klosterkirche zu Quedlinburg beigesetzt. Ix. Otto -er Große 1. Wahl und Krönung. Bald nach dem Tode Heinrichs des Ersten wählten die Franken und Sachsen seinen Sohn Otto zum deutschen Könige. Im folgenden Monat kamen die Herzöge, Grafen und vornehmsten Männer ans allen deutschen Ländern zu Aachen zusammen, um dem neuen Könige zu huldigen. In einer Säulenhalle, die den alten Palast Karls des Großen mit der Münsterkirche verbindet, ging die feierliche Handlung vor sich. Otto fetzte sich anf den marmornen
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