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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 32

1900 - Karlsruhe : Lang
— 32 — sollst diejenigen.,, welche Dir untergeben sind." Dann ergriff der Erzbischof das Ölhorn mit dem heiligen Öl und sprach: „Vor allem strecke Deine Hand aus voll Barmherzigkeit gegen die Diener Gottes und gegen die Witwen und Waisen, und nimmer versiege auf Deinem Haupte das Öl des Erbarmens, auf daß Du hier und dort die unvergängliche Krone zum „ Lohne empfangest." Hierauf salbte er den neuen König mit Öl und fetzte ihm die königliche Krone auf das Haupt. Nun stieg der König znm Throne empor, auf dem er von allem Volke gesehen werden konnte. Nach dem Hochamte kehrte er in feierlichem Zuge tu den Palast Zurück. Jit einem prächtigen Saale des Palastes war das Königsmahl bereit. Otto setzte sich mit den Bischöfen und Herren zur Tafel, und die Herzöge der deutschen Länder dienten ihm beim Mahle. Der Herzog Giselbert von Lothringen war der Kämmerer und hatte alle Attordnungen des Festes zu besorgen. Der Frankenherzog Eberhard war der Truchseß und brachte dem Könige die Speisen auf goldenem Geschirr. Der Herzog Hermann von Schwaben reichte als Mundschenk ihm den Wein in goldenem Becher. Herzog Arnnls von Bayern war Marschall und hatte dafür zu sorgen, daß der König und sein Gefolge, fowie die Fürsten und Herreu mit ihren Dienern und Rossen gute Wohnung fanden. So viele Leute waren zur Krönung gekommen, daß sie nicht alle Platz in der Stadt Aachen finden konnten; daher mußten viele außerhalb der Mauern in Selten wohnen. Als das Krönungsfest zu Eude war, machte Otto den Fürsten und Herren reichliche Schenkungen, und froh kehrten alle in ihre Heimat zurück; deun Otto war der erste König, der gleich bei seiner Wahl als der Herrscher des einigen Deutschen Reiches von allen Deutschen anerkannt und gekrönt wurde. 2. Ottos Walten im Reiche. Auf die Nachricht von König Heinrichs Tode hatten sich die Wenden, die an der untern Elbe wohnten, empört. Otto zog gegen sie zu Felde und zwang sie zum Gehorsam. Bald darauf brachen Unruhen in Deutschland aus. Herzog Eberhard vvtt Franken fiel in das Herzogtum Sachsen ein und verwüstete das Land, um sich an einem Edelmanne zu rächen, der ihn beleidigt hatte. Otto forderte ihn darum vor Gericht und verurteilte ihn wegen Bruch des Landfriedens zu einer Strafe von hundert Pfund Silber. Diejenigen, welche dem Herzog Eberhard geholfen hatten, mußten zur Strafe öffentlich auf ihren Schultern Hunde in das königliche Schloß zu Magdeburg tragen. Darum wurde Eberhard dem Könige ein erbitterter Feind. Otto hatte drei Brüder, Thankmar, Heinrich und Bruno. Bruno war in den geistlichen Stand getreten und war seinem königlichen Bruder zeit-
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