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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 41

1900 - Karlsruhe : Lang
— 41 — Im zweiten Jahre seiner Herrschaft (1154) zog Friedrich nach Rom^ und wurde zum Kaiser gekrönt. Die Italiener, besonders die Stadt Mailand und mehrere andere Städte in Oberitalien, wollten sich von der Herrschaft der deutschen Könige frei machen. Friedrich mußte darum mehrere Kriegszüge nach Italien unternehmen. Er belagerte die Stadt Mailand über ein Jahr. Die Mailänder wehrten sich tapfer; allein Friedrich ließ keine Lebensmittel in die Stadt eingehen und die Quellen abgraben, aus denen die Mailänder ihr Wasser erhielten. Und so wurde die stolze Stadt endlich gezwungen, sich dem Kaiser auf Gnade und Ungnade zu unterwerfen. Die ausgehungerten Mailänder zogen in das deutsche Lager hinaus; barfuß, in härenen Bußgewäuderu, mit einem Strick um den Hals riefen sie die Gnade des Kaisers an. Sie mußten alle ihre Waffen und Ehrenzeichen abliefern, und ihr Fahnenwagen, auf dem an hohem Maste das Stadtbanner wehte, wurde durch Axthiebe zerstört. Der Kaiser gewährte ihnen Verzeihung, aber die Mauern und Türme der Stadt wurden niedergerissen. Forthin wurden die Lombarden mit eiserner Strenge behandelt. Sie em- ' Porten sich von neuem und stifteten einen Bund der lombardischen Städte. Diesem Bunde schloß sich auch der Papst an. Friedrich zog gegen sie zu Felde. Da wurde sein Heer durch Verrat geschwächt. Der Herzog von Sachsen und Bayern, Heinrich der Löwe, verließ auf treulose Weise seinen Kaiser, obwohl dieser ihn fußfällig gebeten hatte, beim Heere zu bleiben, da doch des Reiches Wohl und Ehre auf dem Spiele stehe. Mit seinem kleinen Heere kämpfte der heldenmütige Kaiser gegen die Übermacht der Italiener bei Legnano. Die Deutschen erlitten eine furchtbare Niederlage, und mit genauer Not rettete Friedrich Leben und Freiheit. Nun schloß der' Kaiser zu Venedig einen Waffenstillstand mit den Italienern. Als Friedrich nach Deutschland zurückkam, rief er Heinrich den Löwen vor fein Gericht. Heinrich stellte sich nicht und wurde in die Reichsacht erklärt. Die Herzogtümer Bayern und Sachsen wurden ihm genommen, und er mußte auf drei Jahre in die Verbannung nach England gehen Im Jahre 1183 schloß der Kaiser zu Konstanz mit den Italienern einen Bund des Friedens und der Freundschaft; die lombardischen Städte erkannten den Kaiser als ihren Oberherrn an, durften jedoch ihre Stadtobrigkeiten selbst wählen. Von nun an hatte Deutschland Ruhe tm Innern und Frieden nach außen, und alle Völker Europas beugten sich vor der Macht und dem Ansehen des Kaisers. ^ Diese Macht zeigte sich am herrlichsten am Pfingstseste des wahres 1184 zu Mainz. Hier sollten die beiden Söhne Barbarossas, Heinrich und Friedrich, zu Rittern geschlagen werden. 3u der Feier erschienen die Bischöfe und Fürsten des weiten Reiches, Gesandte aus England, Frankreich. Burgund, Italien und
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