Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 118

1900 - Karlsruhe : Lang
— 118 — Königin Luise, welcher das Unglück des Vaterlandes das Herz brach, ihm durch den Tod entrissen wurde. Von dieser hervorragenden Königin schreibt ein Zeitgenosse: „Lnise von Preußen sah und grüßte tu dem geringsten ihrer Unterthanen einen Sohn oder eine Tochter, hob am Wege spielende Kinder liebend empor auf ihre Arme, an ihr Herz, bückte sich tröstend zu dem am Wege kauernden Mütterchen, und wo es nicht der rmlden Gabe bedurfte, zu der ihre Hand immer offen war, da ließ sie als Andenken wenigstens ein freundliches Wort fallen, das unauslöschlich im Herzen der Augeredeten blieb." In die Bevölkerung Prenßens zog ein neuer Geist ein, ein Geist ernster Frömmigkeit und opferfreudiger Vaterlandsliebe. 2. General Hork. Im Jahre 1812 erklärte Napoleon dem russischen Kaiser Alexander den Krieg und rückte, mit einem Heere von 600 000 Mann in Rußland ein. Auch Österreich und Preußen waren ge-zwuugeu wordeu, Hilfsheere zu stellen; 30000 Österreicher nahmen (Stellung an der Grenze zwischen Galizien und Rußland, 20 000 Preußen unter General Hork besetzten Kurland. Mit dem Hauptheere erfocht Napoleon mehrere Siege Über die Russen und zog am 14. September 1812 in Moskau ein. Allein die Russen selbst steckten ihre Hauptstadt in Brand, und nach einmonatigem Aufenthalte in der zerstörten Stadt mußte der französische Kaiser den Rückzug antreten. Ein früher, furchtbar harter Winter und die unablässigen Angriffe der Russen brachten dem gewaltigen Heere Napoleons den Untergang. Als die Nachricht hiervon in die Ostseeprovinzen kam, trat die dort befindliche französische Heeresabteilung den Rückzug an; Dork mit feinen Preußen folgte. Schon nahten aber die siegreichen Russen. Russische Unterhändler kamen zu Hork, gaben ihm Kenntnis von der völligen Vernichtung des französischen Heeres und forderten ihn auf, sich von den Franzosen zu trennen und sich mit den Russen zu verbinden. 9)orf weigerte sich dessen, wie sehr er auch die Franzosen haßte; so lange Aussicht war, daß er seine Truppen wohlbehalten ins Vaterland zurückführen könne, gebot ihm Pflicht und Ehre, jede Unterhandlung abzuweisen. Allein nach einigen Tagen hatten ihm die Russen den Rückzugsweg verlegt; nun stand er vor der Wahl, ob er sein kleines Heer in nutzlosem Kampfe aufopfern, oder durch ein ehrenvolles Abkommen es seinem Könige für den Kampf gegen den Unterdrücker erhalten wolle. Er wählte das letztere; in einer Mühle bei Tauroggen schloß er am 30. Dezember 1812 einen Vertrag mit den Russen; nach diesem Vertrage konnte er sein Heer nach Ostpreußen in die Winterquartiere führen und dort abwarten, was der König be-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer