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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 122

1900 - Karlsruhe : Lang
— 122 — erobern, Macdonald in Schlesien, 23 eindämme in Böhmen eindringen; allein die deutschen Siege bei Großbeeren und Dennewitz, ' an der Katzbach und bei Culm vereitelten die Absichten der Franzosen. Gewonnen hatten also die Verbündeten. Der Sieg Napoleons bei Dresden brachte ihm wenig Nutzen; deun Schwarzenberg hatte sich unversolgt nach Böhmen zurückziehen können. Napoleon blieb in seiner Stellung bei Dresden bis zum Ansang des Monats Oktober. Inzwischen hatte sich das schlesische Heer mit dem Nordheere vereinigt, und das böhmische Heer zog wieder das Thal der Elbe herab. Napoleon war genötigt, in der Ebene von Leipzig die Hauptschlacht zu schlagen. Am 16. Oktober begann der Kamps. Bei Liebertwolkwitz und Wachau, südöstlich von Leipzig, suchte Napoleon vergebens die dort ausgestellten österreichischen, preußischen und russischen Truppen zu überwinden. Bei Möckern, nordwestlich von Leipzig, wurde der französische Marschall Marmont an demselben Tage von Blücher und $orf vollständig geschlagen. Am 17. Oktober, einem Sonntage, ruhte der Kampf. Am 18. wurde im weiten Umkreise um Leipzig vom frühen Morgen bis zum Untergange der Sonne mit größter Tapferkeit und Erbitterung gekämpft. Die um Leipzig liegenden Dörfer wurden wie Festungen verteidigt, angegriffen, gewonnen, verloren und wieder gewonnen. Mehr als 1500 Kanonen donnern und schleudern Tod und Verderben in die Reihen der Krieger, Reiterhanfen rasseln über die Ebene und verschwinden unter dem Feuer des Fußvolkes; an vielen Orten wird mit Bajonett und Kolben, Mann gegen Mann gekämpft; die Dörfer stehen in Flammen, der Boden ist weithin mit Toten und Verwundeten bedeckt — der Tod hält eine furchtbare Ernte; denn der größte Kriegsfürst streitet um die Weltherrschaft, die Völker Europas ringen um ihre Freiheit. Beim Niedergänge der Sonne war der Sieg der Verbündeten entschieden. Die Nacht brachte Napoleon in Leipzig zu; am Morgen des 19. Oktober trat er den Rückzug an, als die Deutschen und Russen bereits gegen die Thore von Leipzig Sturm liefen. Nach heißem Kampfe wurde Leipzig erobert; 15 000 Franzosen streckten die Waffen. Die Verluste waren auf beiden Seiten ungeheuer groß. Napoleon verlor an Toten und Verwundeten 45 000, die Verbündeten über 50000 Mann.*) Kaiser Napoleon zog mit dem Reste seines Heeres, ungefähr 100000 Mann, in eiliger Flucht dem Rhein zu. Bei Hanau stellte sich ihm ein bayrisches Heer unter General Wrede entgegen. Der König von Bayern war nämlich schon vor der Leipziger L-chlacht zu den Verbündeten übergegangen. Mit einem Verlust von 20000 Mann schlug sich Napoleon durch (30., 31. Oktober). *) Vergl. im Anhang das Gedicht: Die Leipziger Schlacht.
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