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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 164

1900 - Karlsruhe : Lang
— 164 — wenig Rechte, wohl aber viele Lasten. Hierüber wurden sie unzufrieden, und es gab in Athen bedenkliche Unruhen. Die Athener beauftragten daher um das Jahr 590 Solon, Gesetze aufzustellen, die dem Rechte und der Billigkeit entsprächen. Solon begann damit, daß er den überschuldeten Leuten, die unerschwingliche Zinsen zahlen mußten, Erleichterungen verschaffte; der Zinssnß wurde herabgesetzt, und die zu hohen Zinsen sollten an der Kapitalsumme abgerechnet werden. Die Athener wurden nach ihrem Vermögen in vier Klassen eingeteilt. Aus den drei ersten Klassen wurden die Staatsbeamten erwählt; die Angehörigen der vierten Klasse, die steuerfrei war, dursten zwar wählen, konnten aber nicht gewählt werden. Solon ließ das Amt der Archonten bestehen, nahm ihnen aber die Regieruugsgewalt, und sie behielten nur die Leitung des Gerichtswesens und der religiösen Angelegenheiten. Die oberste Regierungsbehörde war der Rat der Fünfhundert. Die 500 Ratsherren wurden anfänglich nur aus den drei steuerzahlenden Klassen gewählt; später konnten auch die Bürger der vierten Klasse in den Rat kommen. Der Rat war in zehn Abteilungen geteilt, deren jede der Reihe nach 35 Tage die Regierung führte. Die Wahl der Staatsbeamten, die Entscheidung über Krieg, Frieden und Bündnisse, die Einführung von Gesetzen, die Aufsicht über die Verwenduug der Staatsgelder, die Aburteilung von Staatsverbrechen kam der Volksversammlung zu, die jährlich zehnmal, später vierzigmal vom Rate der Fünfhundert berufen werden mußte. Jeder Bürger hatte das Recht, an der Volksversammlung teilzunehmen, Anträge zu stellen, seine Meinung auszusprechen und abzustimmen. Gegen das Urteil der gewöhnlichen Gerichte konnte man Berufung einlegen an das große Schwurgericht, das auch die schwersten Verbrechen aburteilte. Der Areopag war die höchste Gerichts- und Aussichtsbehörde im athenischen Staate. So lange die Athener echten Bürgersinn und rechte Liebe zum Vaterlande besaßen, war Athen ruhig, wohlhabend und glücklich; Gewerbe und Handel, Baukunst, Bildnerei und Dichtkunst standen in schönster Blüte. 4. Die Perserkriege. Auch in Kleinasien, an der ganzen Westküste, waren Griechen ansässig und bewohnten reiche, blühende Städte. Der Perserkönig Cyrus eroberte um 540 v. Chr. Kleinasien und unterwarf die griechischen Städte seiner Herrschaft. Um 500 v. Chr. empörten sich die kleinasiatischen Griechen gegen den Perserkönig Darius. Die Athener schickten ihnen 20 Schiffe zu Hilfe. Anfangs kämpften sie glücklich, wurden aber zuletzt besiegt, und die prächtige Stadt Milet wurde von Grund aus zerstört. Der Perserkönig wollte an den Athenern für die geleistete Hilfe Rache nehmen und schickte
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