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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 168

1900 - Karlsruhe : Lang
— 168 — Dreißig von Thrasybulus verjagt und die Verfassung des Solou wiederhergestellt. Aber Athen konnte sich nicht mehr zu seiner früheren Höhe erheben. In jener Zeit lebte zu Athen auch Sokrates, einer der besten Männer Griechenlands. Er sammelte eine Zahl von Jünglingen und gereiften Männern um sich, welchen er Lehren der Weisheit und Tugend mitteilte. Er lehrte eine höhere, reinere Anschauung von Gott, als die des griechischen Heidentums war, und verlangte, daß man das Gute liebe und thue, weil es gut ist, und das Böse meide, weil es böse ist, ohne Rücksicht aus Lohn oder ©träfe, daß man sich selbst beherrsche, einfach und mäßig lebe und seine Leidenschaften im Zaume halte, daß man den Gesetzen des Vaterlandes gehorsame aus Liebe zur Pflicht und aus Dankbarkeit gegen das Vaterland. Er selbst gab von allen Tugenden das lebendige Beispiel. Neidische Menschen, die ihm sein großes Ansehen mißgönnten, verklagten ihn, er sei ein Verführer der Jugend und lehre die Gottlosigkeit. Ein ungerechtes Gericht verurteilte ihn zum Tode. So groß war seine Treue gegen die Gesetze seines Vaterlandes, daß er es verschmähte, sich der Vollziehung des ungerechten Urteiles durch die Flucht zu entziehen. Bis zur Stunde seines -^odes sprach er mit seinen Freunden über die Unsterblichkeit der Seele, tröstete sie über sein Scheiden und trank dann heiteren Mutes das fechierlingsgist, womit er vom Leben zum Tode gebracht würde. Ein Volk, bei dem ein Mann wie Sokrates als staatsgefährlich hingerichtet wirb, ist der Freiheit nicht mehr fähig und nicht mehr würbig. Der Gemeinsinn und die Vaterlanbsliede waren unter den Athenern im Verschwinben begriffen, und infolge bavvn konnte sich die Stadt nicht wieder erheben und verlor mit den andern Griechen nicht volle siebzig Jahre nach dem Ende des peloponnesischen Krieges ihre Freiheit. 6. Alexanber der Große. Ungefähr 50 Jahre nach dem peloponnesischen Kriege gerieten die Thebaner, bereu Stadt nörblich von Athen in der Lanbschaft Böotien lag, mit den Spartanern und den Bewohnern der Lanb-schaft Phocis in Streit. Weil die Thebaner ihre Feinde nicht zu bezwingen vermochten, riefen sie den König Philipp von Mace-bonien zu Hilfe, besten Herrschaft sich säst über den ganzen nörb-lichen Teil der Balkanhalbinsel erstreckte. Philipp leistete den er- Wenn in der Aristokratie nur wenige mit Ausschluß der andern Berechtigen die Gewalt an sich reißen, so artet sie zur Oligarchie aus; die Ausartung der Tiuwkratie baburch, daß die Reichsten alle Gewalt bekommen, heißt Plutokratie; wenn in der Demokratie die Stimmen nicht mehr gewogen, sondern nur gezählt werben, so wirb sie zur Ochlokratie (Herrschaft des großen Hausens). Derjenige, welcher gewaltsam eine freie Verfassung umstürzt und sich der Herrschaft bemächtigt, heißt Tyrann, feine Herrschaft Tyrannis.
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