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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 175

1900 - Karlsruhe : Lang
— 175 — Herrschaft; deswegen nötigten sie den Hasdrnbal zu einem Vertrage, demzufolge der Ebro die Nordgrenze des karthagischen Besitzes in Spanien sein und der Stadt Sagunt, die sich unter Roms Schutz gestellt hatte, ihre Unabhängigkeit gelassen werden sollte. Nach Hasdrnbals Tode wurde Hamilkars Sohn, Hannibal, ein Mann von glänzender Begabung, großer Kriegserfahrung und glühender Vaterlandsliebe, Feldherr der Karthager in Spanien. Als Knabe von sieben Jahren hatte er seinem Vater geschworen, sein Leben lang den unversöhnlichsten Haß gegen die Römer zu tragen. Trotz der Einsprache und Kriegsdrohung der Römer erstürmte und zerstörte er Sagunt und eroberte das Land zwischen dem Ebro und den Pyrenäen. Nun erklärte Rom den Krieg. Hannibal beschloß, denselben in Italien zu führen. Mit einem starken Heere ging er (218 v. Chr) über die Pyrenäen, durchzog das südliche Gallien und drang unter unglaublichen Beschwerden über den kleinen St. Bernhard in Oberitalien ein. Ein römisches Heer. das sich am Flusse Ticiuus ihm entgegenstellte, wurde geschlagen, kurz darauf ein zweites am Flusse Trebia, und im Jahre 217 ein drittes am See Trasimenns in Etrurien, 20 Meilen nördlich von Rom. Zum Glück zog Hannibal nicht sofort gegen Rom. Die große Gefahr, in der sich gleichwohl die Stadt befand, gab Veranlassung, daß Fabius Maximus zum Diktator ernannt und dem Hannibal mit einem neuen Heere entgegengeschickt wurde. Hannibal zog nun durch die Landschaften an der Ostküste Mittelitaliens nach Apnlien. Fabius vermied es, dem Feinde Gelegenheit zur Schlacht zu geben, und beschränkte sich bis in den Sommer des Jahres 216 darauf, ihn zu beobachten; er erwartete, daß Mangel an Lebensmitteln und an Geld für die Söldner den Hannibal schwächen und den Römern den Sieg erleichtern werde. In der That kam Hannibal hierdurch in die größte Verlegenheit. Allein in Rom waren die Plebejer mit der Haltung des Fabius*) unzufrieden, beschuldigten die Patricier, sie zögen um ihres eigenen Vorteils willen den Krieg in die Länge, und verlangten auf ungestüme Weise, daß wenigstens einer der neu zu wählenden Konsuln ein Plebejer sein müsse. Sie setzten dies auch durch; nebst dem edlen und kriegserfahrenen Patricier Amilius Paulus wurde der Plebejer Tereutius Varro, ein unbesonnener, hitziger Manu, gewählt. Er prahlte, er werde den Feind angreifen und schlagen, wo er ihn finde. Hannibal stand damals am Flusse Aufidus in Apulien. Wegen Mangels an Geld und Lebensmitteln drohte ihm ein Aufstand seiner Soldtruppen; nur eine siegreiche Schlacht konnte ihm helfen. Terentius Varro gab ihm Gelegenheit dazu, indem er ihn trotz aller Warnungen des Ämilins Paulus bei Eannä angriff, an einem für die *) Er erhielt von derselben den Beinamen Sunctator, b. i. Zanderer.
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