Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bis zum Interregnum - S. 3

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 3 — Auf die ältesten Wohnsitze an den nordischen Meeren weisen auch Zahlreiche Fuude aus vorgeschichtlicher Aeit hin, namentlich sind et man nirgends so viele alte Begräbnisstätten, Hünengräber genannt, wie an den nordischen Lüsten. (Sodann erinnert an das frühere Seeleben auch die Sprache. Eine große Anzahl alter Namen und Bezeichnungen, die allen germanischen Sprachen, eigen sind, hängt mit Meer, Schiffahrt und Fischfang zusammen, z. V. Schiff, das auch in Scheffel (Hohlgefäß) zu erkennen ist, ferner Klippe, Strand, Eiland, Flut, Woge u. a. Von den Gestaden der Ostsee wandten sich die Germanen in südlicher Richtung landeinwärts, bauten ihre Hütten aus sumpffreie, höher gelegene Stellen oder errichteten an Gewässern, wie früher schon an der baltischen Küste, Pfahlbauten. Ihre Tätigkeit erstreckte sich nun vorwiegend auf Viehzucht, Weidewirtschaft und Ackerbau. So bevölkerten sie die norddeutsche Tiefebene. Aber auch dieses Gebiet wurde ihnen zu eng. An der Südgrenze ihrer Wohnsitze bildeten die vom rheinischen Schiefergebirge bis zu den Sudeten reichenden deutschen Mittelgebirge eine natürliche Mauer, die durch viele Moore, vor allem aber durch den dichten Urwald, der die Höhen bedeckte, der Hereynische Wald genannt, verstärkt wurde. Dieser natürliche Grenzwall hatte die Germanen lange von weiterem Vordringen nach Süden abgehalten. Etwa 300 Jahre v. Chr. Geb. überschritten sie ihn aber, gelangten in das heutige Mittel- und Süd-deutfchlaud und besetzten so die Gebiete, die fortan ihnen und ihren Nachkommen eine Heimat'werden sollten. Das von den Germanen bestürmte Gebiet hatten damals die Kelten inne, ein Volk, das jenen an Lebensgewohnheiten zwar ähnlich war, an Kraft und Körpergröße aber nachstand. Durch vielfache Berührungen mit den Mittelmeervölkern waren sie in ihrer Kulturentwicklung bereits weiter vorgeschritten als die Germanen. Sie hatten schon Schmelzösen, verstanden sich aus Herstellung eiserner Waffen und Geräte und versorgten damit das nördliche Deutschland. Dem gewaltigen Anstürmen der nordischen Volksstämme gegenüber vermochten sie ihr Land nicht zu behaupten. In großen Wanderungen zogen sie ostwärts nach Böhmen, Mähren, die Donau abwärts bis nach Kleinasien, wo die späteren Galater an sie erinnerten. Auch nach Süden wandten sie sich und nahmen unter Brennns sogar Rom ein. Andere Teile wurden nach Westen über den Rhein in das heutige Frank- l*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer