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1. Bis zum Interregnum - S. 18

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 18 — auch Flachs, Hanf und Mohn. Der Anbau von Hirse, dem alten Kulturgewächs der Jndogermauen, trat bei ihnen zurück. Weit verbreitet war aber der Rübenbau, der bei dem feuchten und kalten Klima des deutschen Landes recht ertragreich war. Der römische Kaiser Tiberins schätzte deutsche Mohrrüben sehr und ließ sie sich alle Jahre kommen. Die Bestellung des Feldes war noch sehr einfach. Zwar war man über die älteste Form, den sogenannten „Hackbau", der sich aus dem Pflanzen- und Früchtesammeln entwickelte und namentlich den Frauen oblag, hinaus, denn man verwendete bereits den Pflug und die Egge; ob man aber bereits den Räderpflug kannte, ist zweifelhaft, anfangs war er wohl nur ein einfacher Haken. Zum Schneiden des Getreides bediente man sich namentlich der Sichel. Gedroschen wurde es, wie schon erwähnt, nicht im Freien, sondern auf der Tenne, und man nahm dazu, ehe man den vervollkommneten Dreschflegel kannte, wahrscheinlich einfache Knüttel. An Fahrgeräten hatte man schon in früher Zeit den Wagen, der wahrscheinlich ursprünglich zweirädrig war und auf der Achse einen Behälter trug, der das Fortzuschaffende aufnahm. Das Wagenrad, das zuerst nur eine Holzscheibe war, vervollkommnete sich bald zum Speichenrad. Zur Römerzeit hatten die Germanen auch schon vierrädrige Wagen. Dem zweirädrigen Wagen war der Karren ähnlich, der von den Kelten zu den Germanen kam. Bei der gesamten Feldarbeit griff der vornehme freie Germane nur wenig zu. Man darf daraus nicht auf mangelndes Jntereffe für die Vodenwirtschast schließen; aber er fühlte sich als Gutsherr und nicht als Feldarbeiter. Die Feldbestellung war noch zum großen Teile weibliche Arbeit. Nur von Sklaven wurden die weiblichen Hausangehörigen dabei unterstützt. e) Nahrung. Ackerbau und Viehzucht lieferten vor allem das, was zur Nahrung und Notdurft des Leibes und Lebens gehörte. Ein wichtiger Bestandteil der Nahrung war bei den Germanen die Milch und zwar die der Kuh und der Ziege. Aus ihr verstand man bereits Butter zu bereiten; doch war sie lange Zeit nur eine feinere Speife der Herren. Allgemeiner war der Genuß von Käse, den wir uns jedoch einfach genug als ungeformte Quarkmasse denken müssen. Eine bessere Zubereitung lernten die Germanen von den Römern kennen; ihrer Sprache entlehnten sie den daher auch Namen. Da Milch und Milcherzeugnisse in der germanischen Nahrung eine so wichtige Rolle spielten, so wird
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