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1. Bis zum Interregnum - S. 55

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 55 — Mittwoch, der ursprünglich der Merkurstag war (dies Mercurii) Weil aber Wodan als Beschützer der Wanderer und Führer der Toten dem römischen Gotte Merkur ähnlich war, so trat im 4. und 5. Jahrhundert an die Stelle des Merkurstags im Niederdeutschen der Wodanstag, der zwar später zurrt farblosen Mittwoch wurde, sich aber im englischen wednesday erhalten hat. c) Götterverehrung. Die Verehrung der Götter kam, wie bei den alten Völkern überhaupt, auch bei den Germanen am deutlichsten im Opser zum Ausdruck. Wohl und Wehe der Erdbewohner, Bewahrung vor Unheil und Krankheiten, das Gelingen aller Unternehmungen, Segen der Ackerslnren, der Zustand der Herden, alles war nach dem Glauben unsrer Vorfahren von den Göttern abhängig. Was konnte darum näher liegen als der Wunsch, sie in guter Stimmung zu erhalten, sich ihre Gunst zu sichern, Schutz und Hilfe von ihnen zu erbitten oder, wenn sie zürnten, sie zu versöhnen! Dazu bedurfte es nach ihrer Meinung der Darbringung von Gaben, die den Göttern angenehm waren, und dies geschah im Opfer. So war z. B. die Meinung verbreitet, daß jeder deutsche Strom oder jedes tiefere Gewäffer jährlich oder alle 7 Jahre ein Opfer fordere. Darum opferten die Germanen in ältesten Zeiten den Quellen Menschen und übergaben die Leichen dem Wasser, um so den Göttern freiwillig zu geben, was ihnen gehörte oder was sie doch forderten. Wenn durch Krieg, Hungers- oder Waffersnot ein großes Sterben eintrat, brachte man Opfer dar, um durch Hingabe einzelner die Gesamtheit vor dem Verderben zu retten. Opferhandlungen fanden zu verschiedenen Zeiten und bei den verschiedenen Veranlassungen statt, da sie vom ganzen religiösen Empfinden des Volkes uuzertrennlich waren. Besonders feierlich aber waren die Opfer, die alljährlich zu bestimmten Zeiten dargebracht wurden und an denen die Gesamtheit des Volkes teilnahm. Sie fielen in der Regel mit den großen Volksversammlungen zusammen und wurden so zu großen Volksfesten, die tief im Volksleben wurzelten. Für die Veranstaltung der Feste war vor allem der Wechsel maßgebend, der alljährlich in der Natur vorging. Der Germane kannte nur zwei Jahreszeiten, Sommer und Winter. Ihr Eintritt war daher die Zeit ihrer Götterfeste. Ein Wintersonnenwendfest kannten die Germanen nach neuerer Anschauung nicht; als sicher gilt aber, daß zur Zeit, als die Tage sichtlich läuger wurden, also im Februar, ein Freudenfest gefeiert
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