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1. Bis zum Interregnum - S. 64

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 64 — nach Oberitalien einwanderten und dort 568 ein lombardisches Reich errichteten. Unter solchem Ansturm germanischer Einwanderungen zerfiel das römische Weltreich, und den einzelnen Völkern und Landschaften war nun die Möglichkeit zu selbständiger Entwicklung gegeben. Die eiugewauderten Germanen eigneten sich überaus rasch römische Bildung an und erfüllten die alternde Welt mit neuem Leben. Die wandalischeu Krieger wurden in Nordafrika gebildete Leute. „Da saßen die Deutschen aus dem Odertale in der Stadt Hannibals und galten unter allen Völkern der bekannten Welt für die größten Feinschmecker, welche mit den teuersten Leckerbissen der Erde und des Meeres ihre Tafel besetzten und bei ihren Gastmählern dem weichlichen Luxus des Südens die deutsche Beharrlichkeit hinzufügten. Prachtvoll schritten die hohen Gestalten im seidenen Gewände, mit reichem Goldschmuck einher, gern saßen sie im Theater und im Hyppodrom." (Gnst. Freytag.) Die auf römischem Boden begründeten Reiche aber waren von kurzem Bestände. Zu eiuer dauernden Reichsgründung haben es die Ostgermanen nicht gebracht, und mit dein Zusammenbruch ihrer Reiche fielen die Stämme selbst der Vernichtung anheim; denn „das germanische Volk wurde im neuen Lande schnell alt", es verweichlichte. „Nicht die Kriege der Wanderzeit haben die erobernden Germanen aufgerieben, sondern der Sieg mit seinen Folgen." Viele tapfere Stämme sind untergegangen; nur die Erinnerung an kühne Taten blieb übrig, sie schuf eiue großartige Heldensage. Die Westgermanen beteiligten sich an dieser Wauderuug ins weströmische Reich nicht. Nur die in Schleswig wohnenden Angeln und Sachsen setzten, von Briten gegen die keltischen Pikten und Skoten zu Hilfe gerufen, nach Britannien hinüber, das schon 418 von den Römern geräumt worden war, und errichteten dort nach Unterwerfung der keltischen Bevölkerung ein germanisches Reich. Im Innern Deutschlands hatten jedoch in dieser Zeit auch mancherlei Völkerverschiebuugeu stattgefunden, und die großen Stämme waren nunmehr in folgender Weise auf das germanische Gebiet verteilt. Den Norden Deutschlands von der Elbe bis zur Ems, vom Zusammenfluß der Werra und Fulda bis zur Eider nahmen die Sachsen ein. Westlich von ihnen an der Nordsee-küste wohnten die Friesen. In Mitteldeutschland, vom Südfuße des Harzes bis zur oberen Donau, vou der Elbe bis zur
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