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1. Bis zum Interregnum - S. 68

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 68 — nach Afrika und baten die dortigen Wandalen, auf das Eigentumsrecht zu verzichten. Man war geneigt, diesem Wunsche zu willfahren; aber ein alter Häuptling erhob Einspruch und erinnerte an die Vergänglichkeit und den Wechsel aller irdischen Dinge. Infolgedessen verzichteten sie trotz der großen Entsernuug nicht aus das Eigentumsrecht am heimischen Boden. — Als Alboin die Langobarden nach Italien führte, schloß sich ihnen ein Sachsenvolk aus der Gegend des jetzigen Halberstadt an. Auch dies sicherte sich vor dem Auszuge das Recht au der Heimat. Nach vier Jahren kehrten die Auswanderer zurück, fanden aber ihre verlassenen Gebiete von Sweben besetzt. Diese erkannten das Recht der Sachsen an und boten ihnen nach germanischer Sitte zuerst ein, daun zwei Drittel des Bodens an, aber die Heimkehrenden forderten das ganze Land. Infolgedessen kam es zum Kampfe, in dem so viele vernichtet wurden, daß beide Völker nebeneinander Raum fanden. Diese Beispiele lassen erkennen, wie die Auswanderer sich niemals völlig von der Heimat lossagten und wie hoch sie den Besitz von Land schätzten, und das ist wiederum ein Beweis, daß sich das Leben der Germanen seit Jahrhunderten vorzugsweise um Feldbau und Viehwirtschaft drehte. % Die Germanen im Kampfe mit den Römern. Infolge der Wanderungen kamen die Germanen in vielfache Berührung mit den Römern und der südländischen Kultur, und wie die Bildung des einzelnen Menschen zum großen Teil auf dem Umgang mit andern beruht, so werden auch die Völker durch gegenseitigen Verkehr in ihrer Entwicklung gefördert. Darum war das Zusammentreffen mit den Römern für die Germanen von großer Bedeutung. Die Berührungen zwischen beiden Völkern waren doppelter Art. Germanische Jugendkraft maß sich mit römischer Kriegskunst in furchtbaren Kämpfen, und daneben entwickelte sich zwischen den grundverschiedenen Nationen ein reger friedlicher Verkehr. Wir lernen zuerst die Germanen im Kampfe mit den Römern kennen. a) Erster Zusammenstoß. Aus dem Duukel, das über der germanischen Welt lag, traten zuerst die Kimbern heraus, als sie im Jahre 113 v. Chr. in den Ostalpen, im Gebiet des heutigen
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