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1. Bis zum Interregnum - S. 80

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 80 — Wie das Beispiel Armins lehrt, war für die ©ermatten der Aufenthalt bei den Römern von großem Gewinn. Sie eigneten sich die lateinische Sprache, überhaupt vieles von römischer Bildung an, wurden mit der Eigenart der Römer bekannt, machten sich mit den Künsten der Kriegführung und ihrer Politik vertraut, und lernten dadurch im Frieden, wie sie sich zu Herren ihrer Feinde machen konnten. Zuletzt war das geschwächte Rom so sehr aus germanische Hilfstruppen angewiesen, daß sich manche Kaiser nur mit deren Hilfe zu behaupten vermochten. c) Römische Kolonien an der germanischen Grenze. Sehr lebhaft war der Verkehr der Germanen mit den Römern an der Grenze, am Rhein, an der Donau und an der erbauten Grenzwehr, dem Limes. Dort lagerten auch tut Frieden die römischen Legionen. Zahlreiche befestigte Orte hatten daher ständige Besatzung, sie waren die römischen Standlager oder Garnisonen. In ihnen waren aber nicht nur die römischen Soldaten, sondern auch deren Weiber und Kinder untergebracht, und zur Versorgung der Garnison mit den notwendigen Lebensbedürfnissen siedelten sich dort auch zahlreiche Handwerker und Handelsleute an. Dadurch erfuhren verschiedene Römerbefestigungen bald eine ansehnliche Erweiterung und entwickelten sich zu blühenden Städten. Zn diesen Orten gehörte vor allem Mainz, das nicht nur als Garnison, sondern auch als Hafenplatz für die Rheinschiffahrt große Bedeutung erlangte. Als Standplatz für die Unternehmungen gegen die belgischen Trevirer diente Augufta Trevirorum, das heutige Trier. Andere Römergründungen sind z. B. Köln, das alte Colonia Agrippina. Xanten (castra vetera), Straßburg, Baden-Baden, Ladenburg a. Neckar; aus dem Donaugebiet feien erwähnt Augsburg (Augusta Vindelicorura), Passau (castra Batava), Regensburg (castra regina), Salzburg, Wien (Vindobona). Außerdem können eine große Anzahl der heutigen Städte in der Rheinprovinz, in Rheinhessen, in der Pfalz und Süddeutschland ihren Ursprung bis auf die Römer zurückführen. Diese Orte lagen ursprünglich in keltischem Gebiet und unter keltisch redender Bevölkerung. Es waren vorgeschobene Außenposten, römische Kolonien. Aber die keltische Bevölkerung gab unter römischem Einfluß ihre Eigenart rasch auf, und römisches Wesen drückte den Grenzlanden den Stempel auf. Viele der Rötnerstäbte wurden bald zu Pflegstätteu römischer Kunst und Bildung. In ihnen entstanden herrliche Bauwerke,
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