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1. Bis zum Interregnum - S. 81

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 81 — Paläste, Theater, hohe Tore, Quaderbrücken. Namentlich zeichnete sich Trier als Residenz der römischen Kaiser darin vor Wanderen aus; es vermochte in seinen Anlagen und seinen Bauten mit der römischen Hauptstadt zu wetteifern. Von diesen Römerstädten ging ein großer Einslnß auf das Germanentum aus. Militär-straßeu zogeu an der Grenze hin und in das deutsche Land hinein. Kaufleute traten von hier ans ihre Handelsreisen an, und so entwickelte sich ein lebhafter Verkehr. Zahlreiche Germanen traten in den Städten aus irgend einem Anlaß mit den Römern in Verbindung. Dabei gewannen sie fortgesetzt neue Eindrücke; sie sahen den Van fester Mauern, Gebäude und Straßen, sie lernten mit römischer Sprache Vieles von römischer Bildung. d) Besiedelung römischer Grenzländer. Mit der Befestigung der Grenze durch die Römer setzten sich in der Nähe der Römerstädte auch römische Kolonisten und entlassene Soldaten fest, die vorwiegend Landbau trieben. Namentlich nahmen die Römer im ersten Jahrhundert das Gebiet zwischen dem Rhein und dem Limes in Besitz, das als Zehnt- oder Deknmatenland (agri decumates) bezeichnet wurde. Es war zu einem guten Teile vom unerschlossenen Schwarzwald bedeckt, war damals nur dünn bevölkert und hieß daher bei den Römern die helvetische Einöde. Der Limesbau aber und die Bewachung der Grenze führten zahlreiche römische Beamte in das Land, und gallische Ansiedler ließen sich dort nieder, so daß im Schwarzwald eine Menge neuer Orte entstand oder vorhandene Keltenorte sich in römische Stadtgemeinden verwandelten. Als aber vom 3. Jahrhundert an der Limes das Vordringen der Germanen nicht mehr aufzuhalten vermochte, nahmen die Sweben und Alamannen das rechtsrheinische Gebiet in Besitz, weshalb es noch heute Schwaben genannt wird. Sie wurden dort seßhafte Ackerbauer. Auch an anderen Stellen mußten den Germanen Teile römischer Provinzen zur Besiedelung überlassen werden. Dabei verfuhr man gewöhnlich so, daß die römischen Grundbesitzer eine Anzahl Fremde bei sich aufnahmen und ihnen ein Drittel der Früchte abtraten. Bald forderten aber die Germanen ein Drittel des Bodens zu eigener Bewirtschaftung. Durch die Wucht des Andrangs gezwungen, verstanden sich die Römer zu Verträgen, wodurch ganze Germanenstämme unter der Bedingung, daß sie von Feindseligkeiten absähen und im Kriegsfall den Römern Hilfstruppen stellten, in römisches Pätz old, Lehrbuch der Geschichte. I. Teil. ß
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