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1. Bis zum Interregnum - S. 121

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 121 — Gutswirtschaft, die zuweilen über taufende von Höfen und zins-bareu Baueru verfügte, eiu Sitz technischer Kunstfertigkeit und wissenschaftlicher Arbeit mit geistlicher Schule und Bibliothek, eine Zuflucht aller Bedrängten und Hilfsbedürftigen und für das Geschlecht des Stifters die letzte Znsluchts- und Ruhestätte, eine Insel des Friedens und der Kultur inmitten einer gewalttätigen und rohen Umgebung." (Kümmel.) Leider ist später das Mönchtum von seiner Höhe herabgesunken, und das geschah, als an die Stelle treuer Arbeit Trägheit und genußsüchtiges Wohlleben trat. 1(6. Die Aulturbestrebungen Karls des Groszen. a) Karl der Große. Die deutsche Geschichte begann mit einem ungeheuren Zerstörungswerk. Die Germanen zertrümmerten das römische Weltreich und vernichteten ein großes Maß alter Kultur. Gleichwohl zogen sie von ihr, wie wir gelernt haben, reichen Gewinn und waren auch, wie z. B. die Geschichte der Goten lehrt, bestrebt, den Verfall aufzuhalten. Nachdem sie so Jahrhunderte hindurch unter romanischem Einslnß gestanden hatten, kam es darauf an, daß sie sich zu einer großen Nation einigten und von innen heraus eine eigene einheitliche nationale Kultur zur Entwicklung brächten. Der Anfang war in der Reichsgründnng Chlodwigs gemacht. Aber dessen Werk harrte der Vollendung, und zum weiteren Kulturfortschritt bedurfte es vielseitiger Anregungen. Da erstand dem deutschen Volke ein Fürst, dessen hervorragendstes Bestreben war, das Volk auf eine höhere Stufe der Entwicklung zu heben. Es war Karl der Große, der größte deutsche Fürst des Mittelalters. Seine Vorsahreu stammten nicht aus adeligem Geschlecht; sie waren Landwirte in der Mosel- und Eifelgegend auf uraltem fränkischem Gebiete gewesen. Ihr großer Grundbesitz gab ihnen eine hervorragende Stellung, und als Hausmeier des Frankenreichs gelangten sie zu Ansehen und Macht. Die letzten drei Vorgänger Karls, Pipin der Mittlere, Karlmartell und Pipin der Kurze, retteten in schweren Zeiten das Frankenreich vor dem Untergang. So kam es, daß sie königliche Macht besaßen, und Pipin fügte unter Zustimmung des römischen Papstes auch den königlichen Titel hinzu, nachdem er den letzten Merowingerfürsten in einem Kloster
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