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1. Bis zum Interregnum - S. 141

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 141 — blieben in ihrer Stellung und wurden Großbauern. — Der ehemalige Meiertitel ist zum Familiennamen geworden, der im deutschen Volke sehr häufig zu siudeu ist. Nach dieser Umbildung der gesellschaftlichen Verhältnisse unterschied man den hohen Adel, zu dem Fürsten und Grafen, die Nachkommen des alten Volksadels, der Edelinge, gehörten, und den niederen Adel, der aus den Beamten und Dienstmannen hervorgegangen war. Da für den einen wie für den anderen der Kriegsdienst der eigentliche Beruf wurde, verschmolzen beide zum Ritterstand, dem angesehensten Stande des Mittelalters. Ihm gegenüber befand sich der meist abhängige Bauernstand in gedrückter Lage. Mit der Entstehung der Städte entwickelte sich außerdem der selbständige Stand der Bürger, der in Kaufleute und Handwerker zerfiel. Zu diesen weltlichen Bevölkerungsklassen kam der besondere geistliche Stand. So hatten sich die Geburtsstäude der Urzeit verschoben. Als aber die Umbildung vollendet war, schlossen sich die einzelnen Klassen kastenartig voneinander ab und wurden wieder Geburtsstäude, indem die Geburt die Zugehörigkeit zum Stande festlegte. Gleichzeitig lag aber in der Neubildung der Anfang der Berufsstände, und so begann mit dem Lehnswesen eine Gliederung des Volkes nach der Arbeit; denn diese, die ehemals den Unfreien überlasten wurde, war nunmehr Lebenszweck geworden. Us* Das deutsche Reich. a) Die letzten Karolinger. Das Frankenreich ging nach dem Tode Karls d. Gr. rasch dem Verfall entgegen. Der großen Maffe des Volkes sowohl wie dem Adel fehlte die nationale Gesinnung, und der Sohn Karls, Ludwig der Fromme, hatte an Psalmensingen und Gebetsübungen mehr Wohlgefallen als an den Regierungsgeschäften. Er besaß nicht die Willensstärke des Vaters, die int wesentlichen allein die Reichseinheit geschaffen hatte. Es kam zu wiederholten Reichsteilungen, die aber zu verderblichen Familien-und Bürgerkriegen führten, in denen die Söhne gegen den königlichen Vater und die Brüder gegeneinander kämpften. Aus den verschiedenen Teilungen ist namentlich der Vertrag von Verduu, 843, aus dem die Dreiteilung des Frankenreiches in Ost franken, West franken und Italien hervorging, bemerkenswert. Ersteres
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