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1. Bis zum Interregnum - S. 166

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 166 — ein und gab ihm ein ernstes Gepräge. Dennoch wurde Frömmigkeit und gute Sitte oft genug durchbrochen; denn der Reichtum vieler Klöster führte zum Wohlleben, und anderseits hatte auch nicht jeden Mönch innere Neigung und religiöses Bedürfnis zum Eintritt ins Kloster veranlaßt. 2\+ Aainxf Zwischen Kaisertum und papfttum* (Heinrich Iv. und Gregor Vii.) a) Kirche und Staat. Durch die Klosterreform verlangte die Kirche nach Befreiung von staatlicher Bevormundung und weltlicher Oberhoheit. Dieses Streben nach Selbständigkeit war nicht neu. Schon unter Karls d. Gr. Nachfolgern hatte die Geistlichkeit kühn ihr Haupt erhoben. Damals entstanden die sogenannten psendoisidorischendekretalen, eine Sammlung von Kirchengesetzen, die aus angeblichen Erlassen der ältesten Päpste zusammengestellt worden waren. In Wirklichkeit waren sie gefälscht und hatten den Zweck, dem Könige das Recht, die Kirchenversammlungen einzuberufen und die Richtergewalt über die Kirche zu üben, zu entziehen. Sie sollten, als das Reich zu zerfallen schien, die Selbständigkeit und die Einheit der Kirche retten. Lange wurden sie für echt gehalten, erst im 15. Jahrhundert hat man die Fälschung erkannt. Das Streben nach päpstlicher und kirchlicher Machterhöhung wurde unter den sächsischen Kaisern niedergehalten. Otto I schuf zwischen Königtum und Kirche ein festes Band und stützte durch diese Einheit seine Reichsverfassung. Auch die ersten Könige aus dem Stamme der' Franken oder Salier, die darauf zur Regierung kamen, wahrten entschieden ihre Hoheitsrechte über Papst und Kirche. In der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts aber entbrannte zwischen König- und Papsttum ein furchtbarer Kampf. Das Unglück wollte es, daß damals auf dem römischen Stuhle ein Mann von festem, eisernem Willen, auf dem deutschen Throne aber ein Knabe saß. Die beiden Gegner waren Papst Gregor Vii. und König Heinrich Iv. b) Gregor Vii. Gregor, nach seinem Familiennamen Hildebrand, einfachen Verhältnissen entstammend, war schon, bevor er selbst Papst wurde, fast 20 Jahre lang die Seele der päpstlichen Regierung. In ihm vereinigte sich mit politischer Klugheit eine
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