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1. Bis zum Interregnum - S. 186

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 186 — Eine größere Burg hatte in der Regel auch eine Kapelle oder einen Betraum, der sogar zuweilen einen Besonderen Bau bildete. Auch Vadestuben ober ganze Vadehäuser hatte man, da gewöhnlich nach dem Aufstehen ein Bab genommen würde. Von großer Bebeutung war die Wasseroersorgung der Burg. In Friebenszeiten würde das Wasser vielfach von Eseln aus dem Tale herausgetragen, auch legte man zur Ansammlung des Regenwassers Zisternen an. Um aber auch in Zeiten der Bebrängnis gesichert zu sein, sah man sich genötigt, tiefe Brunnenschächte, Ziehbrunnen zu bauen, was freilich oft mit großen Schwierigkeiten verknüpft war. 6) Bewaffnung und Kampfesweise der Ritter. Der stark befestigten Wohnung des Ritters entsprach seine Rüstung. Nur durch einen leichten Schild geschützt ging der alte Germane dem Feinde entgegen. Wie ganz anders der Ritter! Er steckte fast vollständig in einem Eisengewand. Seine Rüstung war so schwer, daß er sie erst vor dem Kampfe anlegte. Auf der Heerfahrt wie auf der ^ahrt zu Hofe wurde sie auf Saumtieren nach geführt. Damit sie den Körper nicht allzusehr drückte, trug der Ritter gepolsterte Unter-gewänder oder Lederhosen und ließ sich die Knie mit Filz um-wickeln. Beim Anlegen der Rüstung bedurfte er der Unterstützung der Knappen. Er legte sich auf die Erde und ließ sich zunächst an die emporgestreckten Beine die schweren Eisenhosen stecken. Sie waren mit Riemen an einem um die Senben gelegten Gürtel befestigt. Den Rumpf schützte man mit eisernen Schuppen ober Ringen und erhielt so einen Panzer, die Brünne genannt; später vervollkommnete er sich zum Ringel- oder Kettenpanzer, der aus vierfach ineinander verschlungenen Eisenringen bestand. Mit ihm waren eiserne Ärmel und mit diesen wieder ebensolche Handschuhe verbunden. Der Kops, der den Schwerthieben am meisten ausgesetzt war, erhielt seinen Schutz durch einen Helm, unter dem man eine dicke Filzkappe trug. Er hatte ursprünglich eine häßliche Form und glich mehr einem umgestülpten Topse. An ihm war eine Platte befestigt, die das Gesicht deckte und nur Öffnungen für die Augen und zur Atmung aufwies. Sie wurde später beweglich und erhielt die Bezeichnung Visier. Hals und Nacken waren ebenfalls durch ein Kettengeflecht, die Halsberge, bebeckt. Sie erweiterte sich zu einer vollstänbigen Kapuze und würde mit dem geflochtenen Kettenpanzer vereinigt, weshalb der Name Halsberge auf die ganze eiserne Rumpfbekleibung überging. Um die Wiber
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