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1. Bis zum Interregnum - S. 187

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 187 — standsfähigkeit der Rüstung zu erhöhen, brachte man außerdem noch eiserne Platten an. Aus ihnen ist dann der Plattenpanzer oder Harnisch hervorgegangen. Über die ganze Eisenkleidung zog der Ritter einen ärmellosen, bis zu den Knien reichenden und darum seitlich gespaltenen Mantel oder Waffenrock. Er mar zu-meilen aus oerschiedensarbigen (Stössen bereitet und vor allem mit eingestickten oder aufgenähten Wappenbildern verziert. Denselben Schmuck trug in der Regel auch der Schild. An Waffen waren außer diesem das lange Schwert und der Stoßspeer oder die Lanze in Gebrauch. Der kurze Wurfspeer war bei der Eisenrüstnng wirkungslos und verlor daher an Bedeutung. Die Kampfesweise der Ritter war zum Teil noch der der alten Germanen ähnlich. Die Aufstellung der Schlachthaufen erinnerte noch an die alte Keilform. Nachdem man sich durch Fasten und Gebet vorbereitet hatte, stürmte man mit Kampfgeschrei gegen den Feind. Die Schlacht löste sich bald in Einzelkämpse auf, indem Mann gegen Mann focht. Dabei kam es natürlich in erster Linie auf persönliche Tapserkeit, aus Kraft und Gewandtheit an; denn man suchte mit der Lanze den Gegner aus dem Sattel zu heben, oder man focht einen Zweikampf mit dem Schwerte aus. Den Feind wollte man möglichst unverletzt in seine Gewalt bekommen, da er für feine Befreiung ein hohes Lösegeld zahlen mußte. Bei der Mann gegen Mann geführten Kampfesweise trat die Bedeutung der Heerführung fast ganz zurück. Man sah auch von der Ausnutzung des Sieges, also von einer Verfolgung des Feindes vielfach ab. Die Heere waren natürlich weit kleiner als jetzt. Oft bestanden sie nur aus einigen Tausend Rittern. Doch verstärkte mau sie schon vom 12. Jahrhundert an durch unberittene Soldtruppen, die nur mit Speer und Bogen oder der Armbrust bewaffnet waren. Später setzten sich ganze Heere aus ihnen zusammen. Sie sind den Reiterheeren sehr gefährlich geworden. 2\. Das höfische Leben. Da die Burg auch den Namen eines Ritterhofes erhielt, wurde das Burgleben und alles, was mit ihm im Zusammenhang stand, als höfisch bezeichnet. „Zu Hofe gehen" hieß darum soviel wie sich in den Dienst eines Ritters begeben. Höfisch bekam daher
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