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1. Bis zum Interregnum - S. 203

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 203 — Darstellung erfahren, und Richard Wagner hat ihn in seinem Musikdrama „Tannhäuser" verherrlicht. Die ganze hösische cfte stellt den -Höhepunkt der mittelalterlichen deutschen Dichtung, ihre erste Blütezeit dar. Vor der Ritterzeit lag die Pslege des Geisteslebens und auch der Dichtkunst in den Händen der Geistlichen. Sie waren aber allem Weltlichen abhold und bedienten sich zum Ausdruck ihrer Gedanken der lateinischen Sprache. Im Rittertum aber, das im 12. und 13. Jahrhundert der Träger der Kultur war, gelangte trotz fremder Vorbilder deutsches Wesen zur Entfaltung, und die deutsche Sprache kam zur Geltung. Leider war das geistige Leben dieser Zeit zu wenig volkstümlich, es beschränkte sich auf einen, nämlich den herrschenden Stand. 26* Die Hohenstaufen. I. Friedrich I. Den glänzendsten Ausdruck sand das Rittertum durch die hohenstaufifchen Kaifer, ja sie trugen wesentlich mit zu seiner Entwicklung bei. Sie selbst waren Verehrer der Ritterkünste und übten die Rittertugenden. Sie bewiesen Tapferkeit im Kampfe und Edelmut gegen ihre Nächsten. Ausgestattet mit reichen Gaben des Geistes strebten sie nach hohen Zielen. Sie waren Freunde der Musik und der Dichtkunst. Einige von ihnen griffen selbst zur Harfe und betätigten sich als Dichter und Sänger. Ihr Hof war der Mittelpunkt ritterlicher Feste. Der Glanz dieser und der kaiserlichen Macht gab der Dichtung und dem geistigen Leben vielseitige Anregung. Die bedeutendsten Vertreter des stausischeu Geschlechts waren die Kaiser Friedrich I. und Friedrich Ii. a) Friedrich I. schafft Ordnung in Deutschland. Friedrich I., 1152 als Dreißigjähriger zum deutschen König gewählt, war in seinem ganzen Wesen ein Herrscher, mit seinen blauen Augen und dem Hochblond des Haupt- und Barthaares, das ihm den Namen Barbarossa eintrug, eine echt germanische Erscheinung. Er war ritterlich vornehm, huldvoll, gütig und freigebig, aber auch willens-stark und tapfer, kunstfinnig, gewandt als Redner, und fo entsprach er ganz dem Bilde, das den Deutschen von ihrem Herrscher vorschwebte. Er übernahm die Regierung 30 Jahre nach dem Abschluß des Wormser Konkordats, nach Beilegung des Investitur-
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