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1. Bis zum Interregnum - S. 232

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 232 — den unbewohnten Flußniederungen. Im 12. Jahrhundert überließ der Erzbischof von Bremen durch mehrmalige Verträge holländischen Einwanderern die wüsten Marschen an der Weser. In derselben Zeit wurden die ausgedehnteren Marschen an der Elbe besiedelt, z. B. am linken Ufer das Land Kehdingen, die Vierlande, die Marschen bei Lauenburg, auf dem rechten Ufer das Gebiet von Glückstadt. Ebenso drangen Ansiedler in die Gebirgsländer. Dort wurde fleißig gerodet und dadurch der Wald merklich gelichtet, so daß im 13. Jahrhundert schon Rodeverbote erlassen wurden und die Zeit der großen Rodungen zum Abschluß kam. — Bedeutsamer aber war die Kolonisation in slavischen Gebieten. Schon die sächsischen Kaiser hatten versucht, das Deutschtum uach Osten zu auszubreiten. Sie wollten vor allem den räuberischen Einfällen der Slaven ein Ende bereiten. Sie verpflichteten einzelne Stämme zu Tributzahlungen: aber es gelang ihnen nicht, östlich der Elbe dauernde Eroberungen zu machen. Ihre Tätigkeit erstreckte sich vorwiegend auf Gebiete am linken Elbufer, namentlich auf das Land zwischen Elbe und Saale, das im 10. und 11. Jahrhundert von den Deutschen besiedelt wurde. b) Graf Adolf von Holstein. Die Bestrebungen der sächsischen Kaiser wurden zur Zeit der Hohenstauseu wieder ausgenommen, aber nicht von den Kaisern selbst, sondern von einzelnen Landesfürsten und dem deutschen Volke. Im Norden betrieb im östlichen Holstein, auch Wagrien genannt, die Kolonisation namentlich Graf Ad o lf Ii. Das Gebiet war infolge langer Kriege fast von Menschen entblößt. Da schickte der Graf Boten nach Flandern, Holland, Utrecht, Westfalen und Friesland und ließ alle Leute, denen es an Ackerland fehlte, auffordern, zu ihm zu kommen; er versprach ihnen, fruchtbares Land, das gute Weiden und Fisch- und Fleischnahrung in Menge darböte, zu geben. Infolgedessen kamen große Scharen fremder Ansiedler mit ihren Familien und ihrer Habe und gründeten sich in Wagrien, an der Trave, am Plöner See, im Eutiner Land eine neue Heimat, so daß bald eine blühende Kolonie entstand. Die Reste der slavischen Bevölkerung mußten dem Grafen Zins zahlen. Mit Niklot, dem Fürsten der östlich wohnenden Obotriten, schloß er ein Bündnis und sicherte dadurch seinem Kolonisationswerk eine friedliche Entwicklung. Dann gründete er an der Trave die Stadt Lübeck. c) Heinrich der Löwe. Noch hervorragender als Kolonisator war Heinrich der Löwe. Zunächst befestigte er die deutsche Herr-
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