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1. Bis zum Interregnum - S. 239

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 239 — 12. Jahrhundert ein für den Osten maßgebendes Stadtrecht erhalten hatte. Weiter entstanden Zwickau (um 1212), Glauchau (1261), Chemnitz (1264). Vom 13. Jahrhundert an drangen die Ansiedler auch über die Elbe in das Gebiet der heutigen Lausitz. Noch vor 1216 entstand Dresden. Darauf zogen von Leipzig, dem aufblühenden Handelsplatz, aus auch Kaufleute in das Milzener-layd, und aus Raststellen der Fuhrleute an Flußübergangen und Straßenkreuzungen, wo vielfach ein Austausch von Waren stattfand, entwickelten sich im 13. Jahrhundert die Städte Großenhain, Kamenz, Bautzen, Löbau, Zittau, Görlitz, Lauban. So wurde im 12. und 13. Jahrhundert das alte Sorbenland deutsch. i) Schlesien. Über das Sorbenland hinaus drang der Strom der deutschen Ansiedler weiter nach Osten anch nach dem polnischen Schlesien. Das Land war ums Jahr 1200 dünn bevölkert. Ge-birgs- und Flachland bedeckte noch dichter Urwald, der von Sumpf-und Heideland unterbrochen wurde. Die Herrschaft über das Land führte in mehreren Linien das polnische Geschlecht der Pi asten. Das Volk seufzte unter dem Drucke des zahlreichen slavischen Adels und war säst völlig unfrei. Für das Deutschtum wurde Schlesien nicht durch kriegerische Eroberung gewonnen, sondern durch das Bemühen der polnischen Herzöge selbst. Der in Oberschlesien regierende Zweig der Piasten hielt zwar am slavischen Wesen fest und schloß sich deshalb eng an Polen an, weshalb sich dort auch die slavische Bevölkerung bis aus den heutigen Tag erhalten hat; die niederschlesischen Piasten aber zeigten für deutsches Wesen und deutsche Bildung hohes Interesse, fanden an ihren Höfen doch deutsche Minnesänger und Spielleute gastliche Ausnahme. Mehrere Söhne der herzoglichen Familie wurden in Deutschland erzogen und vermählten sich mit deutschen Fürstentöchtern, die dann in der neuen Heimat deutsche Sprache und deutsche Sitten einführten. Mit ihnen wanderten zahlreiche Adelsfamilien nach Schlesien. An der Kolonisation des Landes beteiligten sich auch hier in erster Linie fleißige Mönche, die zahlreiche Klöster als Siedelungsmittelpunkte gründeten; eine große Bedeutung gewann z. B. Leubus. Die polnischen Herzöge, namentlich Boleslav der Lange (f 1201) und Heinrich der Bärtige (1201—1238), riefen dazu deutsche Bauern, Thüringer, Franken, Sachsen, herbei, durch die das bisher wüste Gebiet, Sumpf-, Heide-, Gebirgs- und Hügelland, dem wirtschaftlichen Betrieb erschlossen wurde. „Wo Wald und Heide bisher nur Holz
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