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1. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 2

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
2 1. Land und Volk der alten Deutschen. denn da kamen dieselben Teutonen mit ihren Nachbarn, den Kimbern, an die Grenze des römischen Reichs und lehrten die stolzen Römer zuerst vor den Deutschen zittern; denn jene Teutonen waren das erste deutsche Volk, dessen Name im Altertum genannt worden war, und zugleich neben den Kim- bern das erste, das den Herren der Alten Welt den Untergang drohte. Zwar gelang es den Römern für diesmal noch die furchtbare Gefahr abzuwenden und jene beiden deutschen Stämme in zwei blutigen Schlachten zu vernichten; aber wenige Jahr- zehnte später erfuhren sie bereits zu ihrem Schrecken, daß die Vernichteten nur einen ganz geringen Teil einer unermeßlichen Völkermenge von unglaublicher Tapferkeit und Körperstärke ge- bildet hatten, die hinter dem Rhein und der Donau bis zur Nord- und Ostsee und bis über die Weichsel hauste. Und diese Völkerflut, von der sich in den folgenden fünf Jahr- hunderten immer und immer wieder einzelne Wogen lösten und gegen das Reich der Römer wie eine stets wiederkehrende Meeres- brandung anprallten, bis sie es endlich zertrümmerten, das waren eben die Deutschen, unsre Vorfahren, oder, wie man sie im Altertum nannte, die Germanen. Einst, in grauer Vorzeit, waren sie aus Mittelasien, der großen Völkerwiege, in Europa eingewandert. Vor ihnen her zogen die Kelten, die den Westen und die Mitte Europas einnahmen; hinter ihnen die Slaven, denen der Osten zufiel. Der Süden war bereits von andern Völkern besetzt, aus denen die Griechen und Römer hervorgingen. So blieb den Ger- manen eigentlich nur der Norden des Weltteils. Sie unter- warfen oder verdrängten die Ureinwohner dieser Gegenden an der Ostsee; aber in langen harten Kämpfen eroberten sie sich auch die Mitte. Denn wenn auch die hier hausenden Kelten tapfer und stark waren, so waren die Germanen doch noch tapferer und stärker und drangen allmählich nach Westen bis zum Rheine und nach Süden bis zur Donau siegreich vor. Die Römer, die in den warmen, fruchtbaren und wohl angebauten Gegenden am schönen Mittelmeere lebten, haben viel Abschreckendes von der Beschaffenheit des deut- schen Landes erzählt; sie nannten es ein ungestaltes und
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