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1. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 78

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
78 11. Die Kimbern und Teutonen. die Rönier herrschte zwischen Cäpio und Mallius die grimmigste Feindschaft. Als nun Cäpio erfuhr, die Kimbern knüpften mit Mallius Verhandlungen an, fürchtete er, dieser wolle den Ruhm des Sieges für sich allein gewinnen. Von Eifersucht verblendet, erösfnete er sofort mit seinem Heere allein den Kampf und warf sich auf die Kimbern. Der Erfolg war schrecklich. Der sechste Oktober des Jahres 105, an dem die Schlacht geschlagen wurde, ist einer der größten Unglückstage, von denen die römische Ge- schichte erzählt. Cäpios ganzes Heer wurde niedergehauen, sein Lager von den Kimbern erstürmt. Und als Mallius herbei- eilte, um zu Helsen, wurde auch er völlig geschlagen; auch sein Lager ward erobert, auch sein Heer fast bis auf den letzten Mann von den ergrimmten Deutschen niedergemetzelt. Achtzigtausend römische Soldaten und vierzigtausend Knechte sollen das Leben verloren haben, nur zehn Mann von zwei stattlichen Heeren entkommen sein. Unter den Geflüchteten waren auch Cäpio und Mallius; beide wurden in Rom wegen Hochverrats verurteilt und in die Verbannung gejagt. Furchtbar wurde Rom durch die Schreckensnachricht aus seinen Träumen von römischer Unüberwindlichkeit gerüttelt. Der kimbrische Schrecken wurde zum Sprichwort. Man ver- nahm jetzt auch genauere Kunde über das Volk, das ein so allgemeines Entsetzen hervorgerusen hatte, und was man hörte, das erhöhte nur noch die allgemeine Furcht. Ein unheimlicher, unfaßbarer Geist tobte in diesen Barbaren. Jauchzend, als ging' es zu Fest und Tanz, stürzten sie sich nackt ins Schlacht- gewühl; lachend starben sie. Furcht kannte keiner; ihr An- sturm war unwiderstehlich. Gräßlich erscholl ihr heulender Gesang, wenn sie zum Kampfe daherstoben. Weißhaarige Frauen führten die Gefangenen zu einem ungeheuren Kessel, drückten die Häupter der Unglücklichen über den Rand und schnitten ihnen die Gurgeln ab, daß das Blut in den Kessel strömte. Ja, diese schrecklichen Menschen schienen nicht einmal Sinn für irdische Glücksgüter zu haben. Zwar verschmähten sie es nicht, zu plündern und zu rauben; aber die Beute, so erzählte man sich, behielten sie nicht für stch, um sich daran zu ergötzen, sondern nach der Schlacht bei Arausio hatten sie alles
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