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1. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 82

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
82 11. Die Kimbern und Teutonen. anfangs im Nachteil; denn bei dem Überschreiten des starken Baches gerieten sie in Unordnung. Zudem strömten immer mehr Römer von dem Berge herab, so daß die Deutschen zurückweichen mußten. In der Verwirrung drängten sie einer den andern, viele wurden niedergehauen und füllten den Bach mit ihren Leichnamen. Die Römer verfolgten sie bis an die Wagenburg. Hier aber empfingen die Frauen sie mit Schwertern und Beilen. Unter zornigem Geschrei warfen sie sich mitten unter die Kämpfenden, rissen mit der bloßen Hand den Römern die Schilde herunter und suchten ihnen die Schwerter zu entwinden. Die schrecklichsten Wunden ertrugen sie ohne einen Schmerzenslaut und starben ungebeugten Mutes. Vor den deutschen Heldenweibern wichen die Römer und zogen sich, da der Abend anbrach, in ihr Lager zurück. Aber sie fanden keinen Schlummer, sondern verbrachten die Nacht in Furcht und Grauen; denn vom Lager der Deutschen erscholl wildes Geheul, vermischt mit Gesang, Drohungen und Weh- rufen, so daß Berg und Thal widerhallte; sie beklagten und bestatteten ihre Toten. Auch den folgenden Tag brachten sie damit zu und bereiteten sich zu dem Kampfe vor, der ihr letzter sein sollte. Am dritten Morgen sandte Marius dreitausend Soldaten in eine tiefe Waldschlucht, die sich oberhalb der germanischen Wagenburg hinzog; dort sollten sie im Verborgenen lauern und auf ein gegebenes Zeichen den Deutschen in den Rücken fallen. Die Hauptmasse des Heeres ließ er nach einem kräftigen Morgenimbiß innerhalb des Lagerwalles unter die Waffen treten. Darauf sandte er seine Reiterei in die Niederung hinab. Als dies die Teutonen sahen, stürmten sie in ungezügelter Kampfbegier den Hügel in die Höhe, Marius hatte seinen Mannschaften eingeschärft, daß sie ruhig abwarteten, bis die Feinde in Wurfnähe wären; dann erst sollten sie ihre schweren Wurfspieße abschleudern, darauf die Schwerter ge- brauchen und mit dem Schilde die Feinde hinunterdrängen. Denn er sah voraus, daß diese auf dem abschüssigen Boden keinen festen Stand haben würden. Alles verlief, wie er vorausgesehen hatte. Als die Römer sich auf die Empor-
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