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1. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 89

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
12. Cäsars Kampf mit Ariovist. 89 kamen, forderte Ariovist auch das zweite Drittel des Seguaner- landes. Doch war dies nicht einmal der letzte Zweck des klugen und kühnen Königs; er wollte vielmehr das ganze Kernland der Kelten, das heutige Mittelfrankreich, unterjochen und daselbst eine große, bleibende Herrschaft stiften. Er be- handelte die Kelten schon wie ein unterworfenes Bolk, und seine großartigen Pläne wären sicher in Ersüllung gegangen, wenn ihm nicht ein Mann entgegengetreten wäre, der noch größer war als er, der gewaltige römische Staatsmann und Feldherr Julius Cäsar. Mit Besorgnis mochten die Römer schon auf den kraft- vollen deutschen Fürsten blicken, der in so bedrohlicher Nähe als gebietender Herrscher austrat. Da kam noch ein Umstand hinzu, der sie zu raschem Einschreiten bewog. Die keltischen Helvetier waren von den Germanen aus ihren Sitzen in Schwaben in die schweizerischen Berge gedrängt worden; das arme, rauhe Gebirgsland aber konnte die große Volksmasse nicht ernähren. Da beschlossen die Helvetier sich eine fruchtbarere und geräumigere Heimat in Südfrankreich zu suchen. Im Frühling des Jahres 58 vor Christus zogen sie aus. Aber Cäsar erkannte darin eine große Gefahr für das römische Reich; denn wenn die Helvetier ihr Land verließen, dann wären sofort die Deutschen nachgerückt und unmittelbare Nach- barn Italiens geworden. Und dann hätten sie sicher dem Römerstaate den Untergang bereitet. Deshalb eilte Cäsar den Wanderern nach, griff sie an, schlug sie in einer blutigen Schlacht und zwang den erschöpften Rest in das verlassene Schweizerland zurückzukehren. Kaum war ihm dies gelungen, da kamen Gesandte von mehreren Völkern Mittelgalliens zu ihm und erklärten, wenn er sie nicht gegen Ariovist schütze, so müßten sie wie die Helvetier auswandern und den Ger- manen ihr Land überlassen. Gern schenkte Cäsar diesen Vor- stellungen Gehör und schickte Botschaft an Ariovist: er habe mit ihm wichtige Dinge zu besprechen, Ariovist möge daher an dem und deni Tage zu einer Unterredung zu ihm kommen. Aber da kam er schlecht an. Die Antwort des deutschen Fürsten lautete kurz und bündig: „Wenn ich etwas von Cäsar
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