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1. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 119

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
15. Armin im Kampfe mit Germanicus. 119 Soldaten waren sorglich darauf bedacht, die Zugordnung beim Übergang zur Schlacht nicht zu stören. Wären doch die Germanen ebenso an Zucht und Gehorsam gewöhnt gewesen! Aber diese verscherzten wieder den Sieg und zerstörten den klugen Plan Armins durch ihren leichtsinnigen Ungestüm und ihre unbezähmbare Kampfeswut. Gegen Armins Befehl brach die Hauptmasse der Cherusker zu früh hervor und stürzte sich auf die stärksten Reitergeschwader. Da befahl Ger- manicus der übrigen Reiterei seitwärts eine Wendung zu machen und die Angreifer im Rücken anzufallen. Jetzt griff auch das Fußvolk an, und zu gleicher Zeit fiel die Reiterei den Deutschen in den Rücken und in die Flanken. Nach einem wilden, ver- zweifelten Kampfe geriet die deutsche Schlachtordnung in gräß- liche Verwirrung. Die einen drängten von der Ebene dem Walde zu, die andern aus dem Walde ins Freie. Der Teil der Che- rusker, der auf der Anhöhe mit Armin gehalten hatte, wahr- scheinlich das Gefolge des Herzogs, wurde jetzt herabgedrängt. Weithin kenntlich ragte über alle der große Held hervor. Durch gewaltige Thaten und ermunternden Zuruf, durch Hindeuten auf seine frisch blutende Wunde suchte er den Kampf zum Stehen zu bringen. Umsonst! Wunder der Tapferkeit ver- richtend, stürzte er auf die Bogenschützen los, um ihre Reihen zu durchbrechen, und dies wäre ihm geglückt, wenn nicht die keltischen Kohorten sich ihm entgegengeworfen hätten. Dennoch schlug er sich durch, dank der Riesenkraft seines Arms und dem feurigen Ungestüm seines Rosses. Mit dem Blut der Wunde bestrich er sich das Antlitz, um nicht erkannt zu werden. Jetzt sprengte er gegen die Schar der Chauken, die in römischem Dienst standen. Diese freilich erkannten ihn doch. Aber wenn sie auch römische Waffen trugen, so war doch die deutsche Treue nicht ganz in ihnen erstorben. Sie sahen den hehren Mann vor sich, von dem der Sänger auch in ihrer Heimat preisende Lieder sang, über dessen Thaten und Leiden auch sie begeisterte Thränen geweint hatten. Wie auf Ver- abredung öffneten sie ehrfürchtig die Reihen vor ihm und ließen ihn durch. Auch Jngomer entrann. Die meisten Mannen lagen tot auf dem Schlachtfeld. Weitaus mußten Walhalls Thore
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