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1. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 160

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
160 22. Tie Westgoten und Theodosius der Große. die Lenden, stürzte mit heiserem Kampfgeschrei und mit ge- schwungenem Dolch mitten unter die Germanen. tötete einen von ihnen, schlug ihm den Kopf ab und sog, zurücksprengend, mit tierischem Behagen das warme Blut aus dem Hals des Enthaupteten. Dieser scheußliche Anblick entsetzte die Goten so, daß sie sich damit begnügten, die herrlichen Vorstädte von Konstantinopel, die außerhalb der Stadtmauer lagen, auszu- plündern. Dann wälzten sich ihre Scharen über die volk- reichen Landschaften der Halbinsel nach dem adriatischen Meere bis an den Fuß der julischen Alpen. 22. Die Westgoten und Theodosius der Grotze. Es schien, als sollte das römische Reich zuerst in seinen östlichen Teilen unter den Stößen der Germanenvölker zu- sammenbrecheu; aber das Schicksal hatte es anders bestimmt. Noch über ein Jahrtausend haben in Konstantinopel „römische Kaiser" residiert, während das damals wenig gefährdete Rom schon nach einem Jahrhundert die alte Kaiserkrone einem deut- schen Fürsten zu Füßen legte. Daß das östliche Reich da- mals dem Zusammenbruch entging, das hatte es einer retten- den Handlung des westlichen Kaisers Gratian zu danken. Dieser fühlte sich zu schwach, die Zügel des wankenden Reichs allein zu führen, zumal seine Gegenwart in Gallien wegen der immer wiederholten Einfälle der Deutschen nötig schien; da wählte er zum Mitkaiser einen Mann, dem er durch ein ungerechtes Urteil drei Jahre zuvor den Vater entrissen hatte, den Theodosius, den die dankbare römische Welt nachmals „den Großen" genannt hat. Er hat Gratians Vertrauen glänzend gerechtfertigt und alle auf ihn gesetzten Erwartungen erfüllt. Als er die Ernennung zum Kaiser des östlichen Römerreichs erhielt, war er erst einunddreißig Jahre alt. Des Theodosius erste Sorge war es, die Goten un- schädlich, ja womöglich dem Reiche nützlich zu machen. Mit straffer Manneszucht und glänzenden Versprechungen dämpfte er den Geist der Unordnung, der im römischen Heere ein-
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