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1. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 197

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
27. Die Völkerschlacht auf den katalaunischeu Gefilden. 197 von ihrer vorteilhaften Stellung herab die anstürmenden Hunnen mit leichter Mühe zurück. Da Attila sah, daß durch diesen Verlust sein Heer in Bestürzung geriet, hielt er es für angemessen, seine Scharen durch eine Ansprache zu ermutigen. Er sagte etwa folgende Worte: „Nach so vielen Siegen brauche ich euch eigentlich nicht erst anzufeuern, als ob ihr Neulinge im Kriege wäret. Was ist euch so zur Gewohnheit geworden, als der Krieg? Und was kann es Süßeres geben für einen Tapferen, als mit eigner Hand Rache zu üben? Ja, es ist eine Lust, sein Herz an Rache zu sättigen. Darum frisch, die Feinde angegriffen! Verächtlich sind sie, fürwahr, zwieträchtige Völker, die die Angst vor uns zusamniengetrieben hat. Fürchtet ihr die Römer, die Erbärmlichen, mit ihren leichten Waffen? Sie sinken schon hin, wenn sie in die Schlachtreihen treten. Laßt sie stehen, — sie fallen von selbst! — und werft euch auf die Alanen und Westgoten! Da ist der Sieg am schnellsten zu holen, wo der Kern der Feindesmacht steht. Sind die Sehnen zerschnitten, so sinken die Glieder zusammen; der Leib kann nicht aufrecht stehen, wenn man ihm die Knochen herausgezogen. Zeigt eure Be- herztheit! bewährt eure Schlauheit! Sättigt euch am Blute der Feinde! Fürchte doch keiner Tod und Verwundung! wem der Tod bestimmt ist, den ereilt er auch daheim auf dem Lager; wer aber Sieger sein soll, den trifft kein Geschoß. Denkt an eure Ahnen! sie hatten noch keine Waffen, und doch stoben die Völker vor ihnen in alle Winde. Ich selbst will zuerst meinen Speer auf die Feinde schleudern. Wer aber müßig bleibt, wo Attila kämpft, der ist ein Toter." Durch diese Worte begeistert stürmten alle in die Schlacht. Wohl konnte den Mutigsten das Herz erzittern vor sol- chem Kampf, doch die Gegenwart des Königs ließ selbst den Zagenden alles Zaudern vergessen. Bald kämpfte Mann gegen Mann; ein fürchterliches Handgemenge entbrannte, hin und her wogte der Streit, gewaltig, wechselvoll, hartnäckig, unmenschlich; von keiner Schlacht erzählt das Altertum, die dieser zu vergleichen wäre. Größere Thaten und erschüttern- dere Ereignisse hat keine Zeit erblickt. Wie ältere Leute er-
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